Zur EU-Urheberrechtsreform hat der Kölner CDU-Bundestagsabgeordnete Heribert Hirte eine klare Meinung: Er ist Fan. Das macht er auch auf Twitter deutlich – und tut sich damit keinen Gefallen.
Er schrieb dort er am Dienstag über den umstrittenen Artikel 13:
Artikel 13 ist seit Monaten in der Kritik: Dank ihm sind Plattformen in Zukunft für Urheberrechtsverletzungen ihrer User verantwortlich. Sie müssen diese verhindern, der vermutlich einzige Weg: Die berüchtigten Uploadfilter. Das sind Computerprogramme, die urheberrechtlich geschütztes Material in Texten, Fotos und Videos erkennen und den Upload verhindern sollen. Das Problem: Solche Systeme sind fehleranfällig. Mal löschen sie zu viel, mal zu wenig. Kritiker machen sich Sorgen, dass dadurch auch Satire und Zitate geblockt werden.
Auf Hirtes Tweet antwortete der Twitter-Nutzer "Angriffsmacht" mit der Frage: "Und wie finden Sie heraus wer der Künstler ist? Wie finden Sie heraus, ob der Inhalt Lizenziert ist oder nicht?" Außerdem warf er ihm vor:
Und Heribert Hirte? Der stand als Bundestagsabgeordneter nicht etwa über diesem Vorwurf. Er verteidigte auch nicht seine Expertise. Stattdessen holte er zur Antwort aus:
Souverän geht anders. Und wer könnte Heribert Hirte das besser erklären, als jemand, der VIEL mehr Follower hat, als er? Jemand wie der YouTuber Gronkh. Der antwortete Hirte (und seinen eigenen 1,26 Millionen Twitter-Followern):
Mit Gronkh um die Followerzahl zu konkurrieren, ist schwer. Aber wie viele Follower hat Heribert Hirte nun eigentlich? Kurz zusammengefasst: Zu wenige, um so etwas twittern zu können, ohne peinlich dazustehen. Es sind:
Das sind für einen Bundespolitiker gar nicht mal viele Follower. Nur zur Einordnung:
Hirte hatte Zeit, eine Nacht über seinen Tweet zu schlafen – und danach vermutlich nicht die angenehmste Frühstücks-Lektüre auf Twitter. Und auch wenn sich seine Meinung zur EU-Urheberrechtsreform und Artikel 13 wohl nicht geändert haben, hat er doch erkannt, dass sein Tweet nicht allzu klug war. Er hat ihn nämlich mittlerweile gelöscht und stattdessen folgendes getwittert:
Die Reaktionen darauf sind nicht gerade positiv. Und erneut schaltete sich auch ein YouTuber ein. LeFloid (1,14 Millionen Follower auf Twitter) antwortete Hirte ganz klassisch mit einem Meme:
Übrigens bis heute online: Der Tweet des CDU-Europaabgeordneten Sven Schulze, der all die Kritiker, die ihm E-Mails schreiben, für Google-Fakes hält.