Zwei Wochen vor den Midterms sind die USA am Mittwoch durch eine Serie von mysteriösen Paketbombenfunden erschüttert worden. In US-Medien war von Rohrbomben die Rede.
This is a photograph of the suspicious package sent to the CNN building in New York City earlier this morning. Police say it appeared to be a live explosive device. https://t.co/aG9JsTfwhx pic.twitter.com/tcICHJErda
— CNN Breaking News (@cnnbrk) 24. Oktober 2018
Die Fahnder sprachen in einer Presskonferenz von scharfen Rohrbomben und einem verdächtigen weißen Puder.
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einem "Akt des Terrors". Es gebe derzeit keine Hinweise auf weitere Bedrohungen in der Stadt. De Blasio versicherte:
Hier wird CNN geräumt, während sie gerade live über die Bomben an Obama und Clinton berichten: pic.twitter.com/BJHQ5NNC98
— Tibor Martini (@tibor) 24. Oktober 2018
Vize-Präsident Mike Pence sprach von "feigen Akten, ... die keinen Platz in diesem Land haben".
We condemn the attempted attacks against fmr Pres Obama, the Clintons, @CNN & others. These cowardly actions are despicable & have no place in this Country. Grateful for swift response of @SecretService, @FBI & local law enforcement. Those responsible will be brought to justice.
— Vice President Mike Pence (@VP) 24. Oktober 2018
Pushing us back further pic.twitter.com/fK5bntJ6ao
— Kate Bolduan (@KateBolduan) 24. Oktober 2018
Das Time Warner Building, in dem sich die New Yorker Büros von CNN befinden, wurde weiträumig abgesprengt. Das Sprengstoffteam der New Yorker Polizei sei vor Ort.
CNN-Chef Jeff Zucker sprach in einer ersten Stellungnahme von einer "Vorsichtsmaßnahme".
The Time Warner Center (CNN’s NYC bureau) has been evacuated. Jeff Zucker sent the following note to staff. No additional comment or details at this time. Watch CNN for developments. pic.twitter.com/m0Pd2JIwOA
— CNN Communications (@CNNPR) 24. Oktober 2018
Das an Clintons Wohnsitz außerhalb von New York adressierte Paket sei bereits am Dienstagabend entdeckt worden. Am frühen Mittwochmorgen sei dann ein zweites verdächtiges Paket an Obama in Washington aufgetaucht, berichtete die New York Times. Ähnliches war zuvor dem Milliardär George Soros widerfahren.
Im Fall von Soros wurde das verdächtige Paket von einem Mitarbeiter entdeckt, der die Polizei verständigte. Er wohnt Westchester County, dem selben New Yorker Vorort wie die Clintons.
We are aware of a suspicious package found in the vicinity of the Clinton residence in Chappaqua, NY, and our JTTF has engaged with our federal, state and local partners to investigate. As this is an on-going investigation, we will have no further comment at this time
— FBI New York (@NewYorkFBI) 24. Oktober 2018
Die Post von ehemaligen Präsidenten wie Clinton und Obama wird von Geheimdienstmitarbeitern routinemäßig auf mögliche gefährliche Substanzen überprüft.
Hillary Clinton war in Florida als das verdächtige Paket entdeckt worden war. Bill Clinton war im Haus.
Ihre Tochter Chelsea bedankte sich beim Secret Service für die professionelle Arbeit.
Every day, I am grateful to the women and men of the United States Secret Service. Thank you.
— Chelsea Clinton (@ChelseaClinton) 24. Oktober 2018
Die Clintons sind bei den US-Demokraten aktiv, sie stehen für ein liberales Amerika. Bill Clinton war von 1993 bis 2001 US-Präsident. Seine Frau war unter Barack Obama zeitweise US-Außenministerin. Vor zwei Jahren kandidierte sie für das Amt der US-Präsidentin und verlor in der Wahl knapp gegen Donald Trump von den Republikanern.
Barack Obama is finally campaigning for his fellow Democrats, starting with a speech at the University of Illinois https://t.co/utBrbRSZ0S
— The Tylt (@TheTylt) 22. Oktober 2018
Der Demokrat Barack Obama amtierte von 2009 bis 2017. Äußerst ungewöhnlich für einen Präsidenten bezog er auf einer Veranstaltung im Sommer direkt Stellung gegen die Politik seines Nachfolgers Trump.
This is why I speak out against Mr. Trump and will continue to do so.... https://t.co/vzdRNA5YY3
— John O. Brennan (@JohnBrennan) 1. Juni 2018
Der frühere CIA-Chef John Brennan hatte sich mit Donald Trump überworfen und war von diesem im Vorjahr entlassen worden.
I wore black today in solidarity with sexual assault victims and survivors. Dr. Blasey Ford was brave to come forward, knowing the bullying and victim-bashing would follow. That's courage. Women must be believed #BelieveSurvivors. #WalkOut pic.twitter.com/q0jZzMQgkJ
— Debbie Wasserman Schultz (@DWStweets) 24. September 2018
Die Demokratin Deborah Wasserman Schultz hatte sich gegen Trumps Kandidaten für den Supreme Court ausgesprochen: Richter Brett Kavanaugh war von mehreren Frauen sexuelle Belästigung vorgeworfen worden. Er wurde dennoch ins Amt befördert.
Eric Holder war Obamas Justizminister. Auch er machte gegen die Ernennung von Brett Kavanaugh als Verfassungsrichter mobil.
Rep. Maxine Waters (D-CA) went off and exposed Trump as leading the mob that is trying to silence the non-violent protests of women in the United States. https://t.co/Balg9sFk2Y pic.twitter.com/OqVeBNQhqY
— PoliticusUSA (@politicususa) 10. Oktober 2018
Die demokratische Abgeordnete Maxine Waters macht gegen Trump mobil. In einem TV-Interview sagte sie jüngst: Trump sei "das Vorbild des wütenden Mob".
In den sozialen Medien beschimpften sich Anhänger der Demokraten und Republikaner gegenseitig, die Serie an Paketbombenfunden inszeniert zu haben.
Der Republikaner Paul Ryan forderte eine rückhaltlose Aufklärung.
Those behind such reprehensible acts must be brought to justice. We cannot tolerate any attempt to terrorize public figures. I am grateful to the @SecretService, Capitol Police, and all law enforcement who guard against these threats. https://t.co/HUQQxynU9h
— Paul Ryan (@SpeakerRyan) 24. Oktober 2018
Auch der konservative republikanische Senator Orrin Hatch rief dazu auf, die Spaltung des Landes zu überwinden.
This must stop. Political passion cannot become violence. We as Americans must take a step back from the brink and work to bring the temperature down.https://t.co/FLlcilrAha
— Senator Hatch Office (@senorrinhatch) 24. Oktober 2018
Noch sind die Hintergründe für die Tat völlig unklar. Der zeitliche Ablauf legt aber eine extrem gute Koordination und Planung nahe.
Das Attentat auf Giffords war das erste Attentat auf einen US-Bundespolitiker seit dem Anschlag auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan 1981.
(per)