US-Präsident Donald Trump hat offenbar doch Kenntnis von der Zahlung seines Anwalts Michael Cohen an Pornostar Stormy Daniels gehabt.
Trump selbst wies am Donnerstag auf Twitter noch einmal darauf hin, dass Schweigegeld-Vereinbarungen unter Prominenten und Reichen sehr üblich seien. Die Vereinbarung mit Stormy Daniels sei voll in Kraft und Verstöße gegen ihre Einhaltung würden rechtlich verfolgt, schrieb der Präsident.
Die 130 000 Dollar, die Cohen Daniels als Schweigegeld gezahlt haben soll, habe Trump dem Anwalt Cohen erstattet, so Giuliani. Trump versicherte, Wahlkampfmittel seien nicht geflossen. Die Affäre um Stormy Daniels belastet Trump und das Weiße Haus seit Wochen. Die Pornoschauspielerin behauptet, 2006 Sex mit Trump gehabt zu haben - Monate, nachdem seine dritte Frau und heutige First Lady Melania den gemeinsamen Sohn zur Welt gebracht hatte.
Mr. Cohen, an attorney, received a monthly retainer, not from the campaign and having nothing to do with the campaign, from which he entered into, through reimbursement, a private contract between two parties, known as a non-disclosure agreement, or NDA. These agreements are.....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 3. Mai 2018
...very common among celebrities and people of wealth. In this case it is in full force and effect and will be used in Arbitration for damages against Ms. Clifford (Daniels). The agreement was used to stop the false and extortionist accusations made by her about an affair,......
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 3. Mai 2018
...despite already having signed a detailed letter admitting that there was no affair. Prior to its violation by Ms. Clifford and her attorney, this was a private agreement. Money from the campaign, or campaign contributions, played no roll in this transaction.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 3. Mai 2018
Cohen habe ihr kurz vor der Präsidentenwahl 2016 im Zuge einer Schweigegeldvereinbarung 130 000 Dollar übergeben. Sie versucht derzeit, diese Vereinbarung für ungültig erklären zu lassen und hat Trump zudem wegen Verleumdung verklagt. Trump hat abgestritten, mit Daniels geschlafen zu haben. Als Reporter den Präsidenten vor Wochen fragten, ob er von der Zahlung gewusst habe, verkündete er ein kategorisches "Nein".
Zuletzt hatte es um das angebliche Verhältnis Aufruhr gegeben, als Ermittler Cohens Büro durchsuchten - und dabei auch Dokumente zu der Schweigegeldvereinbarung beschlagnahmten.Giuliani sagte jetzt, die 130 000 Dollar seien über die Rechtsfirma bereitgestellt worden "und der Präsident hat sie zurückgezahlt". Das sei "rechtlich perfekt", weil es sich bei dem Geld nicht um Wahlkampfmittel gehandelt habe. "Soweit ich weiß, hat er die Einzelheiten darüber nicht gewusst", fügte Giuliani mit Blick auf Trump hinzu.
Auch er teile seinen Mandanten in solchen Fällen nicht alle Einzelheiten mit. "Das sind geschäftige Leute."Trump betonte, Cohen sei nicht von seinem Wahlkampfteam bezahlt worden. Auch bei der Überweisung des Geldes hätten Wahlkampfbeiträge keine Rolle gespielt.
Cohen habe einen monatlichen Vorschuss erhalten und sei "durch Rückerstattung" eine private Schweigevereinbarung eingegangen, die Daniels' "falsche und erpresserische Anschuldigungen" gestoppt habe, twitterte Trump. So etwas sei "zwischen Prominenten und wohlhabenden Leuten" sehr gebräuchlich. Schon davor habe Daniels in einem Brief eingeräumt, mit ihm, Trump, keine Affäre gehabt zu haben. Die von Cohen geschlossene Vereinbarung gelte auch noch und werde für Schadenersatzforderungen gegen Daniels verwendet.
(pbl/ap)