Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist Ende August bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.Bild: Prigozhin Press Service/AP / Uncredited
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Seit dem tödlichen Flugzeugabsturz von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin gibt es zahlreiche Theorien über mögliche Täter:innen und Doppelgänger. Die Frage, ob Prigoschin tatsächlich Tod ist, beschäftigt viele. Die meisten sind sich einig: Schuld an dem Absturz der Maschine muss der Kreml sein. Dort wiederum wird dementiert, etwas damit zu tun zu haben.
Allerdings räumt Russland auch ein, es könne sich um einen Anschlag handeln. Kremlsprecher Dimitri Peskow erklärte:
"Es ist offensichtlich, dass verschiedene Versionen in Erwägung gezogen werden, einschließlich der Version, Sie wissen, worüber wir sprechen, sagen wir mal, einer absichtlichen Grausamkeit."
Russland will den Absturz eigenständig untersuchen – internationale Hilfe von Brasilien wurde abgelehnt. Ein Fakt, der viele Staaten stutzig machte. Nun ist in einer Telegram-Gruppe der Wagner-Söldner ein Video von Prigoschin aufgetaucht, in dem er über sein Wohlergehen und Drohungen gegen sein Leben spricht. Aufgenommen worden sein soll der Clip in Afrika, wenige Tage vor dem Flugzeugabsturz.
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Prigoschin-Video heizt Spekulationen weiter an
Schon vor dem Absturz des Söldner-Chefs gab es Spekulationen über dessen Wohlergehen. Grund dafür: Der Marsch auf Moskau der Wagner-Söldner. Die Truppe war damals mit Panzern in Richtung Moskau unterwegs gewesen, hat allerdings dann in Rostow am Don haltgemacht und dort kurzzeitig die Kontrolle übernommen.
Es habe eine Einigung mit dem Kreml gegeben, hieß es schließlich, der Marsch wurde abgebrochen. Prigoschin als Chef der Meuterer wurde von Russlands Machthaber Wladimir Putin nicht zur Verantwortung gezogen, sondern mitsamt seiner Söldner wohl nach Belarus versetzt.
Daraufhin starteten die Theorien: Wird Prigoschin das überleben? Ist er sicher? Und lange Zeit war auch nicht klar: Wo ist er wirklich? "Für alle, die darüber diskutieren, ob ich am Leben bin oder nicht und wie es mir geht. Es ist ein Wochenende in der zweiten Hälfte des August 2023. Ich bin in Afrika", übersetzt der "Guardian" Prigoschins Aussagen in dem Video.
Alles sei in Ordnung, sagt er demnach weiter. Den genauen Ort und das Datum, an dem das Video aufgezeichnet wurde, ließ sich nach Angaben des "Guardian" nicht abschließend bestimmen. Die Zeitung weist allerdings darauf hin, dass Prigoschins Kleidung und Auftreten mit seinem Aussehen in einem anderen Video vom 21. August übereinstimmen. Demnach wäre das Video womöglich gerade einmal wenige Tage vor dem Flugzeugabsturz aufgenommen worden.
Prigoschin erklärt weiter:
"Für diejenigen, die darüber diskutieren, mich auszulöschen oder über mein Privatleben, was ich verdiene oder worüber auch immer: Alles ist in Ordnung."
Auf dem Wagner-Telegram-Channel "Grey Zone" sorgt das Video für reichlich Diskussionsstoff. "Ist er am Leben?", fragt einer. "Was zum Teufel?", schreibt ein anderer. Schnell aber fällt auf, dass es sich um ein älteres Video handelt. Trotzdem stellt ein Kommentator fest: "Das ist ein altes Video, aber ich glaube immer noch nicht an seinen Tod."
Prigoschins menschliche Überreste wurden in St. Petersburg vergraben.Bild: AP / Dmitri Lovetsky
Ein anderer findet die Datumsangabe verdächtig, normalerweise gingen die Wagner-Söldner sehr offen mit dem genauen Datum um. Dass Prigoschin nun von einem Wochenende in der zweiten Augusthälfte spreche, sei auffällig. Ein anderer ist sich sicher: Prigoschin streut mit dem Video Hinweise – und ist am Leben.
Es macht den Anschein, als würde der Glaube an das Überleben des Wagner-Chefs nicht so leicht zu erschüttern sein – obwohl die Beerdigung bereits stattgefunden hat.
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