Donald Trump ist einmalig. So lässt sich das Naturell des früheren Präsidenten wohl relativ wertfrei zusammenfassen. Noch nie in der Geschichte musste etwa ein ehemaliger Präsident wegen einer Anklage im Gefängnis vorstellig werden – noch nie wurde überhaupt einer von ihnen angeklagt. Bis zu diesem Jahr.
Trump hat aktuell direkt vier Anklagen an der Backe. Die Schweigegeld-Affäre, die Mitnahme geheimer Dokumente, seine Rolle beim Sturm aufs Kapitol und bei der möglichen Wahleinmischung in Georgia. Und wegen letzterer Anklage musste Trump im Bezirksgefängnis im Fulton County in Atlanta erscheinen, um sich dort offiziell den Behörden zu stellen. Polizeifoto (den sogenannten Mugshot) inklusive.
Vier Prozesse kommen nun also auf den Mann zu, der im kommenden Jahr wieder Präsident der Vereinigten Staaten werden will. Für ihn selbst ist die Sache klar. Sein Plädoyer in allen Fällen: nicht schuldig. Seine juristische Sprecherin, Alina Habba, hat eine ganz eigene Herangehensweise, um Trump auf die Prozesse vorzubereiten. Im Interview mit dem Sender Fox irritiert sie mit ihren Aussagen sogar die Moderatorin.
Die Moderatorin fragt in dem Gespräch mit Habba nach, wie Trump sich auf die zahlreichen Prozesse vorbereitet – und gleichzeitig einen Wahlkampf anstoßen kann. Sie fragt, wie das alles logistisch möglich sein soll. Eine Frage, die Habba augenscheinlich amüsiert. Sie antwortet:
Trumps angeblich übermäßige Intelligenz soll Vorbereitungen auf die verschiedenen Prozesse also quasi unnötig machen. Aber nicht nur der mutmaßliche Intellekt soll Trump helfen, sondern auch ein weiteres Detail in den Vorbereitungen: die Wahrheit. Habba fragt:
Was außerdem klar sei: Die einzelnen Prozesse müssten aus Sicht von Habba verschoben werden. Denn es sei nicht möglich, dass Trump gleichzeitig in zwei Staaten anwesend sei, um vor Gericht auszusagen. Sie sagt: "Das ist unrealistisch, das ist Theater und kein Richter wird sagen, dass man in zwei Staaten gleichzeitig verhandeln kann."
Der Prozess in Georgia soll im Oktober beginnen. Das geschichtsträchtige Polizeifoto wurde bereits gemacht. Und es hat Trump schon jetzt 7,1 Millionen US-Dollar (6,5 Millionen Euro) in die Kasse seiner Wahlkampagne gespült. Wie das US-Nachrichtenmagazins Politico unter Berufung auf das Team der Trump-Kampagne berichtete, brachte der Verkauf von Merch-Artikeln das meiste Geld ein.