Seit knapp zwei Jahren führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.Bild: Pool Sputnik Kremlin / Sergei Guneyev
International
Im Februar jährt sich der russische Überfall auf die Ukraine zum zweiten Mal. Der Krieg kostet beide Länder viel: Ausrüstung, Munition – Soldat:innen. Der Nachschub wird zusehend schwerer. Für Russland offenbar so schwer, dass zwischenzeitlich verurteilte Straftäter mit der Aussicht auf Begnadigung an die Front gelockt wurden.
Einige Gebiete im Osten der Ukraine hat Russland bereits eingenommen. So wurden etwa die Oblasten Luhansk und Donezk als russisches Territorium deklariert. Entsprechend sind dort russische Streitkräfte stationiert. Trotzdem hat ein russischer Kampfbomber nun eine schwere Bombe über der Region Luhansk fallen lassen. Und das ist nicht die einzige Panne, die Russland dieser Tage zu verantworten hat.
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Ukraine-Krieg: Kampfbomber muss schwere Bombe notentriegeln
Wie "The Guardian" berichtet, soll der Kampfbomber der russischen Luftstreitkräfte die Bombe über der besetzten ukrainischen Stadt Rubischne fallen gelassen haben. Der Grund dafür sei eine "Notentriegelung" gewesen. Ein Unfall also. Dennoch hat so ein russischer Bomber im Ukraine-Krieg seine eigenen Kombattanten beschossen.
"Während der Durchführung von Kampfhandlungen hat ein Flugzeug der russischen Luftwaffe einen FAB-250-Sprengkopf über der Stadt Rubischne notentriegelt", schreibt dazu der von Moskau ernannte Regierungschef der Region, Leonid Pasechnik, auf Telegram. Verletzt worden sei bei dem Unfall niemand. Allerdings hätten Anwohner:innen zwischenzeitlich evakuiert werden müssen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Russland einen solchen Patzer macht. Wenige Tage zuvor hatte Russland wohl versehentlich Munition über dem Dorf Petropavlovka in der russischen Region Belgorod abgeworfen. Und auch Mitglieder der russischen Armee wurden bereits in Mitleidenschaft gezogen. Tote durch sogenanntes "Friendly Fire" würden zunehmen, berichtet die "Frankfurter Rundschau".
Immer wieder schießen russische Soldaten versehentlich auf ihre Kameraden.Bild: imago images / Alexander Reka
Die anhaltenden hohen Verluste unter den russischen Truppen bedeuteten, dass "das Niveau der Moral und der psychologische Zustand sehr niedrig sind", zitiert die Zeitung Oleksandr Stupun, Sprecher einer russischen Truppengruppierung. Die Angreifer hätten Angst und würden deshalb auf alles schießen, was sich bewege, soll der Oberst außerdem im russischen Fernsehen erklärt haben. In letzter Zeit habe es immer Beschuss durch die eigenen Truppen gegeben, aber auch durch Infanterie und Drohnen.
Fehler mit Folgen: Russland schießt eigene Soldaten ab
So kam es wohl auch auf einem russischen Truppenübungsplatz in der Region Rostow zu tragischen Szenen. Russlands Luftabwehr soll dort wohl zwei Fallschirmjäger der eigenen Truppe beim Training abgeschossen haben. Die "Frankfurter Rundschau" bezieht sich dabei auf Informationen aus einem Telegram-Post eines russischen Militärbloggers. So seien wohl die Übungssprünge aus schlechten Wetterbedingungen in die Nacht verschoben worden – der Schütze der Luftabwehr hat die beiden russischen Soldaten mutmaßlich für ukrainische Angreifer gehalten.
Als wäre der russische Angriffskrieg in der Ukraine nicht schon genug, eskaliert der Konflikt weiter. Nach russischen Angaben hat das Land am Donnerstagmorgen mit einer neu entwickelten Mittelstreckenrakete die ukrainische Großstadt Dnipro beschossen, eine "Hyperschall-Rakete". Sechs Sprengköpfe schlugen dort ein. Der russische Präsident Putin sagte, es seien keine Atomsprengköpfe gewesen.