Der Mittelmeer-Hurrikan "Sorbas" hat an Stärke verloren, nachdem er am Samstagmorgen das griechische Festland erreicht hat. Durch trockene Luft wurde er deutlich geschwächt, wie das griechische Meteorologische Amt mitteilte. Aus diesem Grund sprachen die Wetterexperten nicht mehr von einem Medicane (Mediterranean Hurricane), sondern von einem großen Sturmtief. Die Gefahr wegen starker Regenfälle und stürmischer Winde bleibe aber bestehen, warnte der Zivilschutz.
"Sorbas" sollte am Samstagmittag zunächst die südlichen Inseln Kythira und Peloponnes treffen und dann über Athen und Umgebung in Richtung Nordosten des Landes weiterziehen.
Für diese Regionen war bei einem Krisentreffen am Freitagabend deshalb der "Alarmzustand" ausgerufen worden, teilte der Generalsekretär der Zivilschutzbehörde, Ioannis Tafillis, mit.
"Sorbas" sollte laut Zivilschutzbehörde Wellen in Höhe von sieben bis acht Metern mit sich bringen, bei einer Windgeschwindigkeit von bis zu 100 Kilometern pro Stunde. Für Samstag wurde deshalb der Schiffsverkehr zu den griechischen Inseln unterbrochen. Dies war bereits am Mittwoch und am Donnerstag der Fall.
Der Ex-Medicane soll sich in den kommenden 48 Stunden in nordöstlicher Richtung bewegen. Meteorologen hatten dem Sturm den Namen "Sorbas" gegeben – sie verglichen den Rhythmus der weltbekannten Musik aus dem Film "Alexis Sorbas" mit dem stürmischen Medicane.
Nach mehreren tödlichen Naturkatastrophen stehen die griechischen Behörden unter Druck. Durch eine Schlammlawine nach heftigen Regenfällen waren im November 2017 unweit von Athen 21 Menschen getötet worden. Im Juli kamen bei Waldbränden 99 Menschen ums Leben. Damals wurde der Regierung vorgeworfen, bei der Warnung der Bevölkerung und der Evakuierung betroffener Gebiete versagt zu haben.
(sg/dpa/afp)