Einige werden es vielleicht vergessen haben, aber vor seiner Karriere als Politiker war Donald Trump vor allem eins: ein gnadenloser Geschäftsmann. Und auch während seiner Zeit als Präsident und anschließend als führender Politiker der Republikaner hat er seine Fähigkeit, Dinge zu vermarkten, für sich eingesetzt.
Und das ist ein riesiger Vorteil. Denn gerade im Wahlkampf brauchen die Parteien unheimlich viel Geld für die Kampagnen. Da kommt den Republikanern der Geschäftssinn ihres Top-Bewerbers für die Präsidentschaftswahl zugute.
Am Samstag wurde während einer Wahlkampfveranstaltung auf offener Bühne ein Attentat auf Trump durchgeführt. Der Ex-Präsident überlebte es, wurde lediglich von einer Kugel am Ohr getroffen.
Doch er überlebte nicht nur – sondern schlug aus dieser für ihn lebensgefährlichen Ausnahmesituation Kapital, in dem er ikonische Bilder produzierte. Das Attentat auf Trump allerdings nicht nur für ihn zum Geschäft. Einige Unterstützer:innen reagieren ebenfalls blitzschnell.
Wie also schaffte es Trump im Angesicht einer solchen Todesgefahr Nutzen aus der Situation zu ziehen? Statt nach den abgegebenen Schüssen mit den ihn umringenden Sicherheitsleuten fix von der Bühne zu verschwinden, tat Trump etwas Außergewöhnliches: Er wies das Security-Personal an, zu warten und reckte dann geistesgegenwärtig seine Faust in die Luft. Mit den Lippen formte er: "Fight!"
Die dadurch entstandenen Bilder gingen in Windeseile um die Welt, Trump-Anhänger feierten ihn für seine kämpferische Haltung. Und auch Expert:innen sind sich sicher, dass die Bilder ein Erfolg für Trump im Präsidentschaftsrennen bedeuten.
Politikwissenschaftler Thomas Jäger unterstrich bei ntv etwa, dass der Vorfall einmal mehr zeige, dass Trump "Meister des politischen Marketings" sei.
Doch dieses Marketing verhilft Trump wohl nicht nur im Wahlkampf – es bringt einigen Menschen auch viel Geld ein. Denn bereits wenige Stunden nach dem Attentatsversuch verbreiteten sich auf Social Media Fotos von thematisch passendem Merchandise.
Unter anderem kursierten bereits wenige Stunden nach dem Attentat auf X Screenshots chinesischer Online-Shops, auf denen T-Shirts mit Fotos vom Attentat zu sehen waren. So gab es etwa ein T-Shirt, auf dem Trump die Faust nach oben hebt, mit dem Schriftzug "Fight! Fight! Fight!"
Aber auch in die Läden haben es derartige T-Shirts schnell geschafft, wie weitere Fotos zeigen:
Unter anderem gibt es Fotos eines T-Shirts in einem Laden sowie am Körper eines Mannes zu sehen. Abgebildet ist auch auf diesem Kleidungsstück das Faust-Foto sowie die Aufschrift: "Shooting makes me stronger" (zu Deutsch: "Das Attentat macht mich stärker").
Im Falle Trumps ist eine solche Vermarktung tatsächlich nicht neu. Nachdem von Trump vor Monaten im Zuge einer Anklage ein sogenannter Mugshot, ein Polizeifoto, veröffentlicht wurde, ließ sein Team das Foto kurzerhand auf T-Shirts und Tassen bedrucken. Durch den Verkauf nahm Trump so sogar Geld für seine Kampagne ein.