Schülern und Studenten dürfte das gefallen. Die Bundesregierung will mit einem neuen Gesetz das Bafög deutlich erhöhen.
Bis 2022 will der Bund für die Reform mehr als 1,8 Milliarden Euro ausgeben. Die Reform ist an diesem Freitag Thema einer Anhörung von Verbänden im Bundesbildungsministerium in Berlin.
Es sollen auch mehr junge Menschen vom Bafög profitieren. Dafür sollen die Freibeträge für das Einkommen der Eltern in drei Schritten bis 2021 um insgesamt 16 Prozent angehoben werden.
Wer gefördert wurde, soll zudem nicht lebenslange Schulden fürchten müssen. So soll jenen die Restschuld erlassen werden, die den Darlehensanteil des Bafög trotz Bemühens aufgrund schlechter wirtschaftlicher Verhältnisse nicht binnen 20 Jahren tilgen können.
Nope.
Der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks kritisierte eine aus seiner Sicht zu geringe Steigerung der Bedarfssätze. Die Grundpauschale dürfe nicht nur von 399 auf 427 Euro steigen, sondern müsse zwischen 500 und 550 Euro liegen, damit der Bedarf gedeckt werde.
Zudem dürfte auch die höhere Wohnpauschale vor allem Studienanfängern bei Neuvermietungen kaum ausreichen, sagte er. Die Bundesregierung solle die steigende Wohlpauschale zudem nicht an die große Glocke hängen. "Denn Vermieter werden möglicherweise so angeregt, höhere Mieten zu nehmen."
Der Grünen-Bildungsexperte Kai Gehring warf Union und SPD vor, das Bafög durch zahlreiche Nullrunden und Nichtstun in ein Allzeittief gestoßen zu haben. "Auch Ministerin Karliczek bügelt mit dieser Novelle die Versäumnisse der letzten Jahre nicht aus", sagte Gehring. "Die Negativspirale beim Bafög gehört endlich durchbrochen", forderte er. Fördersätze und Freibeträge müssten zum nächsten Semester um mindestens zehn Prozent steigen.
Die Wohnförderung müsse regional gestaffelt werden. Im Bundestag müsse aus den Plänen für eine "halbgare Reform" nun einen echter Fortschritt gemacht werden.
(pb/dpa)