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Künstliche Intelligenz schockt mit Fake News – Macron blamiert sich

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Die französisiche KI sollte eigentlich zur großen Konkurrenz von ChatGPT werden.Bild: IMAGO / MAXPPP
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Lucie: Eine künstliche Intelligenz ohne Intelligenz

29.01.2025, 14:00
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Während sich China und die USA nur so überbieten in Sachen künstlicher Intelligenz, hinkt Europa weit hinterher. Mit dem amerikanischen ChatGPT und der neuen chinesischen Plattform DeepSeek verändert sich das komplette (digitale) Leben.

Eine europäische Alternative sollte die französische "Lucie" sein, gelaunched am 23. Januar 2025. Nach nur wenigen Stunden im Netz musste sie jedoch schon wieder deaktiviert werden. Ein Flop für Macron und Europa.

Diese Fauxpas beerdigten die Künstliche Intelligenz

Die Lösung 5 x (3 + 2) ist ganz klar 17. Zumindest, wenn es nach der KI geht. Die wahre Antwort ist natürlich 25. Das nächste mathematische Malheur ist die Aussage "Die Wurzel einer Ziege ist 1". Man muss kein Mathegenie sein, um zu verstehen, dass da was nicht stimmt.

Auch in der Biologie scheitert die KI auf ganzer Linie. So seien "Kuheier, auch Hühnereier genannt, essbare Eier, die von Kühen produziert werden. Kuheier sind eine Quelle von Proteinen und Nährstoffen und gelten als gesundes und nahrhaftes Lebensmittel". Dass die Säugetiere neben Milch auch Eier produzieren, scheint den User:innen neu. Die kuriosen Antworten sorgten auf Social Media für Belustigung.

Wer mittlerweile auf Lucie zugreifen will, erhält anstatt einer hilfsbereiten KI eine ausführliche Erklärung. Auf Französisch wird begründet, warum sie vom Netz genommen wurde:

"Es ist offensichtlich, dass wir nicht ausreichend klar und eindeutig kommuniziert haben, was LUCIE in ihrem aktuellen Zustand leisten kann oder nicht, sowie die Art der bisher durchgeführten Arbeiten (...) Wir hätten den Dienst lucie.chat nicht ohne diese Erläuterungen und Vorsichtsmaßnahmen veröffentlichen sollen. Wir wurden von unserem eigenen Enthusiasmus mitgerissen."

Die KI sei im jetzigen Stadium ein "rohes Modell, das zu Forschungszwecken entwickelt wurde". Harte Worte der Entwickler:innen, die gegenüber "CNN" angekündigt haben, das Projekt überarbeiten zu wollen, bevor es wieder veröffentlicht wird.

Französische KI sollte USA und China Konkurrenz machen

Die Veröffentlichung von Lucie sollte ursprünglich ein großer Schritt in Richtung eines "open-source, ethisch und effizientes" KI-Modells sein und so den umstrittenen ChatGPT (USA) und DeepSeek (China) echte Konkurrenz bieten.

Der Weg war klar: eine "gute" Künstliche Intelligenz programmieren. Transparente Programmierung, offene Algorithmen und effiziente Mechanismen sollten dafür sorgen, die Plattform zu einer Plattform mit "europäischen Werten" zu machen. Auch die Nachhaltigkeit wurde in der Programmierung beachtet, lässt das Unternehmen "Linagora" auf ihrer Website verlauten.

Das überzeugte sogar den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, er nahm es in sein großes "France 2030" Programm auf. Der Plan verfolgt zehn große Ziele zur Gestaltung eines "Frankreichs von morgen". 54 Milliarden Euro werden in Innovation, Forschung und Bildung investiert, auch in Lucie.

Wie es jetzt mit Lucie und einer KI "made in Europe" weiter geht, ist noch unklar. Vielleicht schafft diese es ja dann, nicht mit selbstgeschaffenen Tatsachen um sich zu werfen.

Katze in Flugzeug übersehen – Haustier fliegt dreimal an einem Tag

Fliegen ist für viele Menschen eine ziemlich große Sache. Verschiedenen Umfragen zufolge leiden etwa zehn bis 20 Prozent der Menschen in Europa an Flugangst – viele verspüren zumindest ein gewisses Unbehagen, wenn sie an Bord gehen.

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