
Rassismus gibt's in der AfD nicht, schwöre. Bild: IMAGO images / Frank Hoermann
Politik
23.02.2025, 11:3823.02.2025, 11:38
Im Wahlkampf-Endspurt haben die Spitzenkandidat:innen der Parteien sich noch einmal in allen möglichen Formaten gezeigt, um möglichst viele Wählergruppen zu erreichen. Dabei ging es in klassische TV-Duelle (und -Quadrelle), in Twitch-Streams, auf Youtuber-Sofas, auf Wahlkampfbühnen und zuletzt auch ins direkte Eins-zu-Eins-Gespräch mit den Bürger:innen.
Beim sogenannten "Bürger-Speed-Dating" am Samstag auf ProSieben und Sat.1 sprachen verschiedene Wahlberechtigte mit Kanzler Olaf Scholz, Grünen-Kandidat Robert Habeck sowie AfD-Kandidatin Alice Weidel in Einzelgesprächen. Dabei kam Weidel an einer Stelle besonders ins Straucheln, als sie mit einem Vorwurf konfrontiert wurde.
Alice Weidel: Bürger beschwert sich über rassistische AfD
Wie so oft ging es dabei um die rassistische Gesinnung, die in der breiten Masse der AfD-Politiker:innen zu erkennen ist. Ausdruck davon sind häufig aggressive, polemische und maximal verkürzende Stereotype, die geschaffen und reproduziert werden.
Für ein besonders berühmtes Beispiel dessen ist ausgerechnet Weidel, die Parteichefin und Kanzlerkandidatin der AfD, zuständig. Sie zählte 2018 im Bundestag "Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse" auf, betonte am Samstagabend jedoch, dass Hautfarbe für sie keine Rolle spiele.
Zuvor hatte Kevin, ein 22-jähriger Berliner, Person of Color, Weidel vorgeworfen, es gebe "Menschen in Ihrer Partei, die haben verrückte Sachen gesagt, wie 'das Pack erschießen' oder 'zurück nach Afrika prügeln'." Die AfD werde von Leuten gewählt, "die mich nicht als Teil dieses Landes sehen".
AfD-Chefin Weidel fängt unangenehm zu flirten an
Und Weidel? Nicht nur, dass sie beteuert, Hautfarbe zähle für sie nicht – als Nachweis dafür fängt sie auf einmal an, Kevin flirty Komplimente zu geben:
"Ich finde sogar noch, dass Sie super gut aussehen. Ich muss Ihnen jetzt wirklich einfach mal so das Kompliment machen."
Auf die Anschuldigung, die AfD würde Gewaltfantasien gegen vermeintliche Ausländer hegen, reagiert Weidel also mit einem Kompliment fürs hübsche Aussehen der Person of Color. Rassismus-Vorwurf ausgedribbelt, das kam unerwartet.
Anschließend schiebt Weidel hinterher, ihre Kinder seien "auch etwas dunkler". Sie wolle Kevin auch gar nicht "zu nahe treten" und betont, "es ist alles super". Ihr Gegenüber solle es "als Kompliment" nehmen.
Auf Kevins Rassismus-Vorwurf geht Weidel nicht mehr ein. Er appelliert am Ende an sie, dass die AfD mehr dafür tun solle, dass "wir uns trotzdem auch als Teil dieses Landes sehen, was wir am Ende des Tages natürlich auch sind".
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