
Ciao-ciao, Alice Weidel? Bild: IMAGO/Frank Hoermann/ Sven Simon
Deutschland
21.02.2025, 14:5421.02.2025, 17:49
Ob bei Demonstrationen für die Brandmauer, für Klimaschutz oder die Stärkung der Demokratie – bei traditionell liberalen Demonstrationen wird immer wieder ein kühnes Anliegen skandiert: "Nazis raus!"
Doch die Frage bleibt: wohin?
In der Schweiz hat sich in einem ähnlich gelagerten Sachverhalt darauf nun eine Antwort gefunden. Er betrifft Alice Weidel, die Co-Vorsitzende der in weiten Teilen rechtsextremen AfD, die aber, das sei betont, natürlich kein Nazi ist.
Allerdings nennt sie Adolf Hitler einen Kommunisten, hofiert mit dem einflussreichen Thüringer Landesvorsitzenden und ausgewiesenen Faschisten Björn Höcke und wollte sich nicht von den Aussagen ihres Kollegen Alexander Gauland distanzieren, der die Nazi-Diktatur als "Vogelschiss" in der Geschichte bezeichnet hatte.
AfD-Chefin Alice Weidel erhält Abschiebeticket in der Schweiz
Wie die Schweizer Zeitung "Blick" berichtet, ist einer der Leser in seinem Briefkasten auf ein Rückreiseticket inklusive offenem Brief an Alice Weidel gestoßen. Darin schreibt eine Schweizer Aktivist:innen-Gruppe, das "Schweizer Bündnis für direkte Demokratie":
"Wir Patrioten sind uns einig: Wer sich in einem fremden Land niederlässt, hat sich zu integrieren und Werte zu verinnerlichen. Leider mussten wir wiederholt feststellen, dass Ihre politischen Aktivitäten diesem Geist zuwiderlaufen."
In dem Brief wird Weidel dazu aufgefordert, das Land zu verlassen. Die Schweiz sei kein Rückzugsort für "staatsgefährdende und hetzerische Kräfte".
Zwar hat Alice Weidel ihren offiziellen Hauptwohnsitz am Bodensee, wohnt allerdings mit ihrer Familie auch im schweizerischen Einsiedeln. Zuvor war sie bereits in Biel, einer Stadt im Schweizer Kanton Bern, wohnhaft.
AfD verteilte selbst Abschiebetickets in Karlsruhe
Die Aktion, die nun in der Schweiz kursiert, geschieht infolge einer Wahlkampagne der AfD, die Anfang des Jahres in Karlsruhe einen Skandal auslöste. Menschen mit Migrationshintergrund hatten Flugtickets mit der Aufschrift "Abschiebetickets" in ihren Briefkasten gefunden.
Der Abreisetag war auf den 23. Februar, dem Tag der Bundestagswahl datiert, das Reiseziel: ein "sicheres Herkunftsland". Derweil wird noch wegen Volksverhetzung ermittelt.
Das Ticket, das an Alice Weidel ausgestellt ist, nennt ebenfalls den 23. Februar als Abreisedatum und ein "sicheres Herkunftsland" als Ziel. Als Gate wird "WTF" angegeben, die Einstiegszeit ist "19.33" – bezogen auf das Jahr, in dem Adolf Hitler an die Macht kam.
Die Fluggesellschaft wird auf dem Ticket "Ari-Air" genannt und ist als Anspielung auf die rassistische Ideologie der Nationalsozialisten zu verstehen, die "Arier" als überlegene "Menschenrasse" definierten.
Ob Alice Weidel selbst ein solches Ticket erhalten hat, ist laut "Blick" nicht klar. Auch wer sich hinter der Aktivist:innen-Gruppe versteckt, bleibt vorerst ein Geheimnis.
Wer kennt sie nicht, die Anfeindungen von diesem einen Onkel auf der Familienfeier, dass man schließlich selbst in den Urlaub fliege und deshalb gar nicht so blöde Panik um die Klimakrise machen müsse. Der Onkel selbst fliegt zumeist jede Woche geschäftlich von Hamburg nach München und liebt seinen SUV.