Der AfD-Bundesvorstand will seiner AfD-Jugendorganisation "Junge Alternative" (JA) den Status aberkennen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montagvormittag. Mitglieder der sogenannten JA waren in der Vergangenheit immer wieder mit rechtsextremen Äußerungen aufgefallen.
Der Parteivorstand erklärte am Montag nach einer Telefonkonferenz:
In einigen Bundesländern beobachtet der Verfassungsschutz Mitglieder der AfD-Jugendorganisation. Anfang November hatte der JA-Bundesverband die Auflösung des Landesverbandes Niedersachsen beschlossen. Er reagierte damit auf eine seit September laufende Beobachtung durch den niedersächsischen Verfassungsschutz. Auch die JA-Verbände in Baden-Württemberg und Bremen werden von den jeweiligen Landesämtern beobachtet.
Der Verfassungsschutz in Stuttgart hatte erklärt, es bestünden "Bezüge der JA BW zu Rechtsextremisten, die auf gemeinsame verfassungsfeindliche politische Ziele hindeuten". Viele JA-Mitglieder sind in der AfD. Offenbar kam es mehrfach zu rassistische Äußerungen sowie Gewaltfantasien in Internetforen der Parteijugend.
Die vom AfD-Vorstand eingesetzte parteiinterne "Arbeitsgruppe Verfassungsschutz" werde demnächst ein "aktuelles Lagebild" vorlegen, hieß es am Montag. Auf dieser Grundlage werde der Bundesvorstand eine Sondersitzung zur Situation in der JA einberufen.
Der Parteikonvent solle außerdem einen Antrag auf Änderung der Parteisatzung prüfen, um eine mögliche Trennung von der Jugendorganisation vorzubereiten. Entscheiden müsste über diesen Schritt aber ein Bundesparteitag.
Nach Angaben aus Vorstandskreisen herrschte in der Parteispitze große Einigkeit darüber, dass gehandelt werden müsse. Über die beste Vorgehensweise gab es demnach aber unterschiedliche Auffassungen.
(pbl/pb/afp/dpa
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