Wenn sich SPD-Chef Lars Klingbeil und sein Generalsekretär Kevin Kühnert bei Instagram in die Augen schauen – dann ist es Zeit für die sogenannte "K-Frage".
Während des Wahlkampfes zur Bundestagswahl 2021 hatten die beiden das Format gestartet und wöchentlich einen Instagram-Livestream auf die Beine gestellt, bei dem die Zuschauenden Fragen stellen konnten.
Das Format findet zwar nur noch sporadisch statt, dennoch lohnt es sich hin und wieder dort einmal rein zu horchen. Vor allem, wenn die beiden einen Grund finden, um sich aufzuregen.
Nun ging es bei der letzten "K-Frage" um die Themen Jahresende, Iran und die Razzia im Reichsbürger-Milieu. Kühnert hatte gerade über die ehemalige AfD-Abgeordnete Birgit Malsack-Winkemann, die bei dieser Razzia ebenfalls festgenommen wurde, gesprochen, als eine Zuschauerin fragte, wie denn momentan die Sicherheitsvorkehrungen im Reichstagsgebäude seien.
Kühnert erklärte, dass Abgeordnete ohne Kontrolle passieren dürfen und dass das früher auch für ausgeschiedene Abgeordnete galt. Dies habe sich aber geändert, "seit es auch ehemalige AfD-Abgeordnete gibt".
Zudem habe sich geändert, dass Abgeordnete neuerdings keine externen Gäste unangemeldet mitbringen dürfen. Kühnert sagte:
Als Kühnert seinen Chef Klingbeil fragte, wie er zu diesen neuen Regeln stehe, wurde dieser sehr deutlich.
Zwar habe er sich zu den strengeren Sicherheitsvorkehrungen noch keine endgültige Meinung gebildet, sagte er. Eigentlich sei er ja dagegen.
Aber:
Klingbeil sehe aber eben den Punkt, dass das Sicherheitspersonal auch geschützt werden müsse. "Am Ende haben wir auch eine Verantwortung dafür", sagte er weiter. Und: "Dass man überhaupt über sowas reden muss, das stört mich."
Er habe auch das Gefühl, dass früher viel mehr Besuchergruppen im Reichstag gewesen seien und sich das mit Einzug der AfD geändert hätte. Was er offenbar sehr schade findet. Denn er sagte noch: "Ich fand das immer schon geil, dass wir so ein offenes Parlament sind."