Für viele ist Politik-Interessierte war dieser Sonntagabend ein langer. Viele verbrachten den gesamten Abend vor dem Bildschirm und fieberten den Prognosen zur Bundestagswahl hinterher, nur um am Ende doch noch nicht das amtliche Wahlergebnis zu sehen.
Klar war am Abend jedoch, dass die CDU/CSU als stärkste Kraft aus dieser Wahl hervorgeht. In der ZDF-Sendung "Maybrit Illner" nahm das CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann auch direkt zum Anlass, um die eigene Position in der neuen Hierarchie der Parteien deutlich zu machen.
In der Talkrunde mit den Journalist:innen Eva Quadberg und Robin Alexander, dem Grünen-Vorsitzenden Felix Banaszak, SPD-Politiker Stephan Weil und Linnemann kam es am Abend mehrfach zu Reibereien. Immer wieder beschuldigten sich die Gäste gegenseitig, sich ins Wort zu fallen oder sich wie im Wahlkampf zu verhalten.
Besondere Spannungen gab es dann im letzten Drittel der Sendung, als Carsten Linnemann offenbar auch für Moderatorin Maybrit Illner ein Stückchen zu weit ging.
Auf ein potenzielles Regierungsbündnis mit den Grünen wollte der CDU-Politiker am Abend angesichts fehlender Wahlergebnisse nicht eingehen. "Ich mach' da aus meinem Herzen keine Mördergrube, dass ich lieber alleine mit der SPD regieren würde", stellte Linnemann aber zunächst grinsend fest.
Das konnte wiederum Stephan Weil nicht so stehen lassen. "Wenn, dann müsste das 'zusammen mit der SPD' heißen", korrigierte der niedersächsische Ministerpräsident.
Die Anmerkung nahm Linnemann zwar mit einem Augenzwinkern an, konkret wurde er dann aber doch nicht: "Frau Illner, ich glaube, wir müssen da jetzt auch alle mal eine Nacht drüber schlafen."
"Wir werden morgen wach und schauen, ob BSW drin ist oder nicht. Und dann schauen wir weiter", stellte der CDU-Politiker abschließend klar. Eine solch finale Ansage gefiel Maybrit Illner aber wohl gar nicht.
"Und damit moderieren nicht Sie die Sendung ab, sondern wir haben tatsächlich noch 16 Minuten", lachte sie und schloss eine Frage an die Journalistin Eva Quadbeck an.
Zuvor hatte Linnemann bereits für einen Lacher gesorgt, als er die Herausforderungen für die CDU in der Regierungsbildung anhand einer nostalgischen Aufzählung aufzeigen wollte. "Wir sind nicht mehr in den 2010er Jahren: Da waren die Zinsen bei 0, die Sonne schien, wir wurden Fußballweltmeister", erklärte der CDU.-Politiker.
Am Ende schien sich Linnemanns "Abschluss-Statement" von der Mitte der Sendung dann aber doch irgendwie anzubieten, um die Lage des Abends zusammenzufassen. "Morgen werden wir natürlich weiter verfolgen, wo das BSW steht und wir werden eine Nacht schlecht darüber geschlafen haben", sagte Illner und verabschiedete sich damit von ihren Gästen und den Zuschauer:innen.