Die Wahllokale haben ihre Türen geschlossen, alle Stimmen zur Bundestagswahl 2025 wurden abgegeben. Dass es eine massive Verschiebung in der Politik gibt, war schon seit Längerem abzusehen. Nun ist es klar: Sie wird konservativer. Und rechter.
Stärkste Kraft ist die Union, gefolgt von der AfD. Dahinter kommt die SPD, dann die Grüne und Linke.
Bekannt ist: Traditionell wählen vor allem ältere Personen eher konservativ. Das hat sich auch in der aktuellen Bundestagswahl erneut bestätigt.
Doch wie haben die jüngsten Wähler:innen genau abgestimmt? Schon bevor alle Stimmen ausgezählt waren, war ein Trend ersichtlich. Die Sitzverteilung im Bundestag sähe ganz anders aus, wenn nur die Stimmen der 24-Jährigen und jünger zählen würden.
Dabei zeigt sich: Die jüngste Wähler:innengruppe wählte bei der Bundestagswahl verhältnismäßig extrem – aber insgesamt auch deutlich linker als der Durchschnitt der Deutschen.
Endgültig fest stehen die Zahlen zwar nicht. Doch laut der Analyse der Forschungsgruppe Wahlen deutete sich bereits kurz nach Schließung der Wahllokale ein Trend an: Demnach holte die Linke mit etwa 27 Prozent der Stimmen klar den größten Anteil unter der Wähler:innen-Gruppe der 18- bis 34-Jährigen.
Im Vergleich zu 2021 hat die Linke in dieser Wählergruppe deutlich dazugewonnen. Ein massiver Erfolg.
Der große Traum der Linken, eine Rot-Rot-Grüne-Koalition zu bilden, wäre in dieser Wählergruppe laut ersten Hochrechnungen zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen. Denn Linke, Grüne und SPD erreichten in dieser Altersgruppe den ersten Hochrechnungen zufolge zusammen etwa knapp 50 Prozent der Stimmen.
Etwa 10 Prozent der Stimmen haben die Grünen bei den 18- bis 24-Jährigen einfahren können. SPD und Union kommen in dieser Altersgruppe auf 11 beziehungsweise 12 Prozent.
Auffällig ist jedoch auch, wie extrem die jungen Erwachsenen in Deutschland wählten. Während die Linke bei den jungen Erwachsenen stärkste Kraft wurde, kommt direkt dahinter die in weiten Teilen rechtsextreme AfD – allerdings mit 21 Prozent der Stimmen mit deutlichem Abstand.
FDP und BSW hätten es in dieser Altersgruppe wohl mit jeweils 6 Prozent der Stimmen sehr knapp in den Bundestag geschafft.
Damit unterscheiden sich die Zahlen bei der jüngsten Wählergruppe deutlich von den Gesamtzahlen, wo etwa die Linke über 8 Prozent der Stimmen einfuhr.
Die Linke liegt also vor allem bei den jüngsten Wähler:innen hoch im Kurs. Die Partei hat allen Grund zur Freude. Noch vor wenigen Wochen sah es so aus, als würde sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Innerhalb kürzester Zeit konnte sie ihre Zustimmung deutlich steigern.