Groko ist, wenn zwei Frauen, die über wichtige Themen wie Wohnen und Kita reden wollen, über Seehofer reden müssen. So am Donnerstag in Bayern.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles und der Chefin der Bayern SPD Natascha Kohnen interessierten sich die anwesenden Journalisten vor allem für den Fall Maaßen.
Nahles rechtfertigte nun ihre Entscheidung damit, dass sie diesem Kompromiss zugestimmt habe, weil sie die Koalition nicht aufs Spiel setzen wollte. Denn Horst Seehofer habe die Zukunft der Koalition an die Person Maaßen geknüpft. "Das heißt aber noch lange nicht, dass ich das richtig finde, wie sich Herr Seehofer verhalten hat", sagte Nahles.
Denn: Nahles hat zwar der Quasi-Beförderung zugestimmt, der SPD-Parteivorstand wird darüber allerdings noch einmal Ergebnis offen diskutieren.
Und zwar am Montag.
Dann werde Nahles "alle Debatten auch zulassen". Dennoch sei sie "sehr zuversichtlich", dass der Vorstand mit einer gemeinsamen Linie aus dieser Sitzung gehen werde.
Auch Natascha Kohnen, die im Vorfeld des Treffens mit Nahles gefordert hatte, dass die SPD-Mitglieder im Kabinett gegen die Berufung Maaßens zum Staatssekretär stimmen sollen, will (noch) nicht die Grundsatzfrage stellen: "Es geht nicht um die Groko-Frage am Montag, sondern um die Causa Maaßen."
Mit Blick auf Seehofer sagte Kohnen: "Für mich ist dieser Mann außer Rand und Band." Er bringe das Land nah an die Staatskrise.
Fest steht: Die SPD wird am Montag diskutieren. Dass es dabei neben Maaßen vor allem um Seehofer und um die Zukunft der Groko gehen dürfte, sollte dann niemanden mehr überraschen.
(ts/dpa)