An mehreren Orten in Deutschland sind Polizisten am Mittwoch gegen Umweltaktivisten vorgegangen, die Ölpipelines blockierten. Im bayerischen Moosburg an der Isar wurden zwei Aktivisten der Initiative "Letzte Generation" vorläufig festgenommen, wie die Polizei in Ingolstadt mitteilte. Sie drangen auf ein Unternehmensgelände ein, dessen Leitungen Deutschland mit Rohöl versorgt. Zweck der Aktion war es, die Verteilung des Öls an Raffinerien zu stören.
Die beiden Aktivisten zerschnitten einen Zaun und drangen so auf das Gelände ein. Durch das Betätigen eines Schalters versuchten sie, die Verteilung des Rohöls zu stoppen. Tatsächliche Störungen oder mögliche Gefahren für die Öffentlichkeit habe es laut Polizei nicht gegeben. Gegen beide wird nun wegen des Verdachts der versuchten verfassungsfeindlichen Sabotage ermittelt.
Auch aus Rheinland-Pfalz wurde ein Hausfriedensbruch an einer Gaspumpstation gemeldet. Bei Ramersbach kettete sich ein Aktivist an die Station, ein weiterer klebte dort fest, wie die Polizei in Koblenz mitteilte. Beide erhielten einen Platzverweis, drehten das Notfallventil im Anschluss nach Angaben der Aktivisten allerdings wieder zu. Die Anlage wurde nicht beeinträchtigt.
Nach eigenen Angaben drehten die Aktivisten an fünf Stellen in Deutschland Notfallabsperrventile von Pipelines zu. Dabei handle es sich um Rohöl- und Produktölpipelines aus Russland, Norwegen und den Niederlanden. Weitere Aktionen gab es laut Mitteilung bei Schwedt an der Oder in Brandenburg sowie nahe Demmin in Mecklenburg-Vorpommern und bei Leuna in Sachsen-Anhalt.
Mit ihrer Aktion forderten die Aktivisten eine Erklärung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dass es keine neue fossile Infrastruktur geben werde.
(nik/dpa)