Die Polizei hat im ostwestfälischen Vlotho die Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck festgenommen. Das teilte die Polizei Herford am Montag mit. Die 89-Jährige sei an die zuständige Justizvollzugsanstalt übergeben worden.
Zuvor hatte der Norddeutsche Rundfunk über die Festnahme berichtet.
Die 89-jährige Ursula Haverbeck ist eine Symbolfigur in der rechtsextremen Szene, sie leugnet immer wieder den Holocaust.
Das Landgericht Verden hatte sie im August vergangenen Jahres wegen Volksverhetzung in acht Fällen zu einer Haftstrafe von zwei Jahren ohne Bewährung verurteilt, die Strafe ist inzwischen rechtskräftig. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erschien Haverbeck innerhalb der ihr gesetzten Frist nicht zum Haftantritt im Gefängnis. Daraufhin erwirkte die Behörde am Sonntag einen Haftbefehl für sie.
Die Verurteilte sei noch flüchtig und habe bislang nicht verhaftet werden könnten, teilte die Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Verden am Montag zunächst mit. Es sei ein Vollstreckungshaftbefehl gegen sie erlassen worden, die Polizei sei "mit dessen Umsetzung beauftragt".
Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck.Bild: dpa
Haverbeck ist haftfähig
Die Staatsanwaltschaft betonte dabei, dass ein amtsärztliches Gutachten die Haftfähigkeit Haverbecks bestätige. Anderslautende Angaben, die die Rechtsextremistin selbst auf ihrer Internetseite mache, seien falsch.
Ursula Haverbeck wurde bereits diverse Male zu Geld- und Haftstrafen mit und ohne Bewährung verurteilt. Im Gefängnis saß sie bisher aber noch nicht. Das Urteil des Verdener Landgerichts war der erste Schuldspruch ohne Bewährung, der rechtskräftig wurde. Das Oberlandesgericht im niedersächsischen Celle verwarf die Revision im Februar und machte damit den Weg zur Vollstreckung frei.
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