Knapp einen Monat hat die Grünen-Politikerin Nyke Slawik nichts mehr von sich hören lassen. Sie brauche eine Auszeit, meinte sie nach Ende der parlamentarischen Sommerpause Anfang September. Die ersten Sitzungen des deutschen Bundestages fanden somit ohne sie statt.
Slawik ist stellvertretende Vorsitzende im Verkehrsausschuss und zudem stellvertretendes Mitglied im Familienausschuss. Es ist die erste Legislaturperiode der Abgeordnete aus Leverkusen. Sie setzt sich außerdem entschieden für die queere Community ein. Der tödlich endende Angriff auf den trans* Mann Malte C. auf dem CSD in Münster war einer der Gründe für Slawiks Auszeit.
Es war der Grünen-Politikerin zu viel geworden.
Sie konnte mental nicht länger mit all den Krisen und der Ungerechtigkeiten umgehen. Ihr Arzt hatte sie deshalb in letzter Konsequenz krankgeschrieben. Jetzt aber ist Slawik zurück. In einem Instagram-Posting spricht sie nun über ihren vergangenen Monat. Und darüber, warum sie jetzt wieder durchstarten will.
"Die intensive Auseinandersetzung mit der Klimakrise, dem Krieg in der Ukraine und dem Angriff auf trans und LGBTIQ-Personen in Deutschland und weltweit haben mich seelisch sehr mitgenommen", schreibt sie dort. Gerade als junge Abgeordnete habe sie sich gefragt, wie sie überhaupt etwas ausrichten könnte. Sie schreibt davon, wie aus diesen Zweifeln Verzweiflung wurde – die sich in Heul- und Panikattacken ihren Weg gesucht hätte. Slawik sei deshalb nicht mehr arbeitsfähig gewesen.
Jetzt aber, nachdem sie sich die Zeit genommen habe, ist sie davon überzeugt, dass ihr politischer Weg noch nicht zu Ende ist. Die Grünen-Politikerin schreibt: "Es gibt zu vieles, für das es sich lohnt weiterzumachen." Als Beispiele nennt sie Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Klimaschutz. Sowie die Sicherheit für Frauen und Queers. Sich selbst hat Slawik nun auferlegt, geduldiger zu sein.
Die Glückwünsche und Willkommensgrüße von Slawiks Kolleginnen lassen nicht lange auf sich warten. "Willkommen zurück. Gib auf dich acht, eine ausgeruhte Abgeordnete ist die Stärkere!!", schreibt die Abgeordnete Emilia Fester zum Beispiel und begleitet ihren aufmunternden Kommentar mit einem roten Herz. Marlene Schönberger, die ebenfalls in der Fraktion der Grünen sitzt, erklärt: "Ich freue mich sehr auf dich in der nächsten Woche!"