Das Wahlergebnis in Sonneberg löste eine rege Diskussion in Deutschland aus. Die AfD hat ihr erstes kommunales Spitzenamt gewonnen. Mit ihrem Kandidaten Robert Sesselmann gibt es den ersten AfD-Landrat in der Bundesrepublik.
Brisant: In Thüringen ist die AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft worden. Vorsitzender ist der ebenfalls rechtsextreme Björn Höcke.
Die demokratischen Parteien schweben derweil zwischen Schockstarre und gegenseitiger Schuldzuweisung. Denn die Angst wächst, dass auf diesem "Dammbruch" eine Flut folgen könnte. Sprich, dass die AfD auch in anderen Bundesländern diesen Wahlerfolg wiederholt.
Währenddessen sorgt ein Video aus Sonneberg für Wirbel. Ein Tag nach dem Wahlerfolg des AfD-Politikers Sesselmanns besucht ein Neonazi einen Kindergarten mit einer brisanten Überraschung.
Linken-Politikerin Katharina König-Preuss postet ein Video auf Twitter, auf dem ein Mann den Kofferraum seines Autos öffnet. Am Zaun sind viele kleine Füße von Kindern zu sehen. Kinderstimmen jubeln, als er blaue Luftballons an sie verteilt.
An sich wohl eine nette Geste. Allerdings handelt es sich bei dem Mann laut König-Preuss um einen Neonazi, der "übrig gebliebene Luftballons der AfD" verschenkt.
Auf seinem Auto steht: "Ehrenamtlicher Abschiebehelfer", auf dem T-Shirt der Aufdruck "Wehrmacht wieder mit". "Ich weiß nicht, ob Kindergärtner:innen in dem Moment mitbekommen haben, wer da steht und Ballons verteilt", schreibt die Linken-Politikerin.
Das Video stammt laut ihr ursprünglich von der Facebook-Community "Sonneberg gegen Nazis". Nach deren Angabe handelt es sich um einen Kindergarten in Föritz, ein Ortsteil der Gemeinde Föritztal im Landkreis Sonneberg.
"Lokalpolitik hin oder her… das geht überhaupt nicht. Kinder sind kein politisches Werkzeug!", heißt es in der Community mit dem Hashtag #händewegvonunserenkindern. Weiter lautet die Forderung:
Das Video löst Unmut unter den User:innen aus. Eine Frau kommentiert das Video mit den Worten: "Einfach unglaublich." Ihre Großeltern würden sich im Grabe umdrehen. "Man schämt sich in Grund und Boden, dass es in Deutschland wieder so weit kommen konnte", meint sie.
Bisher hat sich die AfD-Thüringen noch nicht zu dem Vorfall geäußert.