Politik
Deutschland

Nach AfD-Wahlsieg in Sonneberg: Neonazi besucht Kindergarten

Düsseldorf 15.06.2023 Kindergarten Kita Kindertagesstätte Kindergartenkinder Betreuung Ganztagsbetreuung Ausflug Rechtsanspruch Kleinkinder Familie Fürsorge Alterspyramide Rentenanspruch Rentenerhöhun ...
Mit Robert Sesselmann wurde der erste AfD-Landrat Deutschlands in Sonneberg gewählt - ein Tag später sorgt ein Video für Empörung. Bild: imago images / Michael Gstettenbauer
Deutschland

Nach AfD-Wahlsieg in Sonneberg: Neonazi besucht Kindergarten

27.06.2023, 11:49
Mehr «Politik»

Das Wahlergebnis in Sonneberg löste eine rege Diskussion in Deutschland aus. Die AfD hat ihr erstes kommunales Spitzenamt gewonnen. Mit ihrem Kandidaten Robert Sesselmann gibt es den ersten AfD-Landrat in der Bundesrepublik.

Brisant: In Thüringen ist die AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft worden. Vorsitzender ist der ebenfalls rechtsextreme Björn Höcke.

dpatopbilder - 25.06.2023, Thüringen, Sonneberg: Björn Höcke (l) , Vorsitzender der AfD Thüringen und Tino Chrupalla, AfD-Bundesvorsitzender (r) gratulieren dem Wahlsieger des Thüringer Kreis Sonneber ...
Vorsitzender der AfD Thüringen Björn Höcke (l.) und Tino Chrupalla (r.) gratulieren Robert Sesselmann (m.).Bild: dpa / Martin Schutt

Die demokratischen Parteien schweben derweil zwischen Schockstarre und gegenseitiger Schuldzuweisung. Denn die Angst wächst, dass auf diesem "Dammbruch" eine Flut folgen könnte. Sprich, dass die AfD auch in anderen Bundesländern diesen Wahlerfolg wiederholt.

Währenddessen sorgt ein Video aus Sonneberg für Wirbel. Ein Tag nach dem Wahlerfolg des AfD-Politikers Sesselmanns besucht ein Neonazi einen Kindergarten mit einer brisanten Überraschung.

Video enthüllt: Neonazi verteilt AfD-Luftballons an Kinder

Linken-Politikerin Katharina König-Preuss postet ein Video auf Twitter, auf dem ein Mann den Kofferraum seines Autos öffnet. Am Zaun sind viele kleine Füße von Kindern zu sehen. Kinderstimmen jubeln, als er blaue Luftballons an sie verteilt.

An sich wohl eine nette Geste. Allerdings handelt es sich bei dem Mann laut König-Preuss um einen Neonazi, der "übrig gebliebene Luftballons der AfD" verschenkt.

Auf seinem Auto steht: "Ehrenamtlicher Abschiebehelfer", auf dem T-Shirt der Aufdruck "Wehrmacht wieder mit". "Ich weiß nicht, ob Kindergärtner:innen in dem Moment mitbekommen haben, wer da steht und Ballons verteilt", schreibt die Linken-Politikerin.

Das Video stammt laut ihr ursprünglich von der Facebook-Community "Sonneberg gegen Nazis". Nach deren Angabe handelt es sich um einen Kindergarten in Föritz, ein Ortsteil der Gemeinde Föritztal im Landkreis Sonneberg.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Video sorgt für Empörung in den sozialen Medien

"Lokalpolitik hin oder her… das geht überhaupt nicht. Kinder sind kein politisches Werkzeug!", heißt es in der Community mit dem Hashtag #händewegvonunserenkindern. Weiter lautet die Forderung:

"Lieber Leute! Wenn es um unsere Kinder geht dann hört es jetzt auf! Das nehmen wir nicht hin! Die AfD und ihre Faschisten müssen unbedingt gestoppt werden! Leistet Widerstand gegen diese 'Wehrmacht'-Typen und Faschisten! Das ist kein Wahlkampf mehr! Vertreibt sie von den Kindergärten und Schulen! Nehmt eure Kinder aus den Kindergärten und Schulen und verlangt Schutz vor solchen Leuten!"

Das Video löst Unmut unter den User:innen aus. Eine Frau kommentiert das Video mit den Worten: "Einfach unglaublich." Ihre Großeltern würden sich im Grabe umdrehen. "Man schämt sich in Grund und Boden, dass es in Deutschland wieder so weit kommen konnte", meint sie.

Bisher hat sich die AfD-Thüringen noch nicht zu dem Vorfall geäußert.

CDU-Politiker Jens Spahn empört Wärmepumpen-Branche mit Rede

Die Union will das Heizungsgesetz der Ampel-Koalition abschaffen. Das kündigte der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann an. Die CDU wolle wieder stärker auf den CO₂-Preis als Steuerungselement setzen und den Menschen nicht mehr in ihren Heizungskeller "reinregieren", wie Linnemann der "Bild" sagte.

Zur Story