Politik
Deutschland

Putin-Propaganda: Grünen-Politikerin Franziska Brantner entlarvt dreiste Lüge

Parlamentarische Staatssekretärin, Franziska Brantner 10-jähriges Jubiläum der Initiative FRAUEN unternehmen im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, BMWK, Parlamentarische Staatssekretäri ...
Die designierte Grünen-Chefin Franziska Brantner nahm eine russische Lügenkampagne auseinander.Bild: imago / Bernd Elmenthaler
Deutschland

Franziska Brantner entlarvt Russland-Lüge über angebliches Luxus-Haus

10.10.2024, 17:0411.10.2024, 13:31
Mehr «Politik»

Russland rüttelt mit aller Macht an den Grundfesten Europas. Nicht nur mit Bombenkampagnen und Bodentruppen in der Ukraine versucht der russische Machthaber Wladimir Putin, den Westen zu attackieren. Auch innerhalb der europäischen Staatengemeinschaft nutzt er jede Gelegenheit, um einen Keil in die Einigkeit zu treiben.

Das Mittel der Wahl bei der "soften" Kriegsführung sind Fake-News. Mithilfe einer Armee von Internettrollen sät Russland Verunsicherung in Form von Fake-News, Propaganda und nützlichen Idioten. Ins Visier geraten dabei NGOs, Aktivist:innen, Firmen und Parteien.

Grünen-Politikerin zerlegt Fake-News mit Humor

Ein besonders beliebtes Ziel sind in Deutschland die Grünen. Dass man den Intrigen des Kreml die Stirn bieten kann, bewies nun die Grünen-Politikerin Franziska Brantner.

Die Spitzenkandidatin für den Vorsitz der Grünen postete am Donnerstag ein Video, in dem sie sich mit viel Humor über eine Schmutzkampagne mit allen Markenzeichen russischer Propaganda lustig macht. Die 45-Jährige wurde in einem KI-unterstützten Clip als Besitzerin einer luxuriösen Villa an der Pazifikküste in den USA dargestellt.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Die computergenerierte Stimme unterstellte Brantner, sich kürzlich eine "Protz-Immobilie für mehrere Millionen Dollar an der kalifornischen Küste zugelegt" zu haben. Im Bild ist dabei ein pompöses Anwesen vor spektakulärer Kulisse zu sehen.

Brantner erklärt Putins Strategie

Die designierte Grünen-Chefin reagierte am Donnerstagmorgen auf die mittlerweile weit verbreitete Lüge mit Ironie. Dabei zeigt sie sich vor einer schmucklosen Backsteinmauer beim Cocktailschlürfen und sagt: "Ich sitze an meinem Pool in Kalifornien und ich zeige euch mal, wie russische Bot-Netzwerke funktionieren."

Im Video verweist Brantner auf eine im Januar aufgedeckte Desinformationskampagne gegen das Außenministerium unter der Leitung von Parteifreundin Annalena Baerbock. Dabei wurden rund 50.000 Bots aufgedeckt, die von der kremlnahen Agentur "Social Design Agency" SDA eine Lügenkampagne gegen die Bundesregierung angestrengt hatte.

"Ich frage mich wirklich, wer so einen Schwachsinn glaubt."
Franziska Brantner über russische Fake-News

"Russland hat ein großes Interesse daran, bei uns die Gesellschaft zu destabilisieren, mit Lügen und Fake-News", erklärte Brantner weiter. Zu sehen in dem Clip sind Anrisse von geleakten Fotos von Dutzenden Smartphones, die parallel von der SDA Lügen spinnen und weiterverbreiten.

Brantner zitiert dabei Zielzahlen der Bot-Armee, die der Kreml als Wegmarken für die Destabilisierung von Gesellschaft und Demokratie veranschlagt haben soll. Demnach sollen 50 Prozent der Deutschen Zukunftsängste haben, 55 Prozent sollen sich gegen Hilfszahlung für die Ukraine aussprechen und mindestens 40 Prozent die Grünen ablehnen.

Mit Blick auf die hanebüchene Lüge über Brantners angebliche Villa mit Swimmingpool, Tennisplatz und Panoramablick auf den Pazifischen Ozean, stellte die Politikerin eine wichtige Frage: "Ich frage mich wirklich, wer so einen Schwachsinn glaubt." Die humoristische Lehre, die sie aus der Kampagne zieht: "One Faktencheck a Day keeps Putins Propaganda away!"

Kiews Balanceakt: Wie Russland im Kampf um Pokrowsk für strategische Fehler bezahlt

Innerhalb von Wochen sollte die Ukraine vor dem russischen Militär in die Knie gehen. Zu groß sei Russlands Heer, zu mächtig das schwere Kriegsgerät. Zweieinhalb Jahre ist es her, dass praktisch die gesamte Fachwelt und die internationale Politik diese Fehleinschätzung traf. Im Winter 2024 stellt sich der Kreml auf einen weiteren schweren Winter auf den Schlachtfeldern in der Ostukraine ein.

Zur Story