Russland steht im Krieg gegen die Ukraine vor einem weiteren komplizierten Winter. Während die Truppen immer neue Eroberungen melden, ist der Verschleiß an Mensch und Material erheblich. Von der Front gibt es immer wieder Berichte über Kriegsverbrechen, korrupte Kommandeure und unterirdische Truppenmoral.
Selbst durch die Unterstützung russischer Prominenter dürfte sich die Lage nicht wesentlich verbessern. Dabei setzt Kreml-Chef Wladimir Putin für die Frontsoldaten nicht auf Entertainment-Programme, wie es das US-Militär bei Kriegen in Übersee häufig macht.
An die ukrainische Front hat es einen Star verschlagen, der eher ironische Bekanntheit genießt. Statt auf einer Bühne findet er sich zudem bald in den Schützengräben wieder.
Bei dem Promi, der sich dieser Tage im Gefechtseinsatz in der Ostukraine zeigt, handelt es sich um Roman Burtzew. Deutlich bekannter als sein Name ist dabei sein Gesicht. Denn im Internet erlangte der 41-jährige Russe als Doppelgänger von Filmstar Leonardo DiCaprio Berühmtheit.
Die Ähnlichkeit mit dem 49 Jahre alten Oscar-Gewinner verhalf ihm in Russland sogar zu einigen Gigs. Zunächst trat er in einigen Werbespots auf, modelte, und bekam zu guter Letzt sogar seine eigene Show im russischen TV namens "Romance with DiCaprio".
Nun gab der russische Nischenpromi bekannt, dass er sich für den Krieg gegen die Ukraine rekrutieren ließ. Zuvor hatte er sich durch einige schlechte Entscheidungen in eine ungünstige Lage manövriert. Denn spätestens seit dem Beginn der Corona-Pandemie war sein Stern stetig gesunken.
Zunächst bremste Covid seine öffentliche Präsenz aus, was seinen Finanzen einen schweren Schlag versetzte. Dann nahm er einige Kilos während der Isolation zu und verlor infolgedessen seinen Wiedererkennungswert als DiCaprio-Double. Sein Übergewicht trug ihm in deutschen Boulevardmedien den Titel "Moppelgänger" ein.
Zuletzt verdingte sich Burtzew als Tagelöhner bei Baumärkten und wohnte mit seinen Eltern in einer Sozialbauwohnung. Um sich aus dem Schlamassel zu befreien, setzt er nun auf den finanziell lukrativen Ausweg übers Militär. Laut "Daily Mail" soll er für seinen Frontdienst eine Prämie in Höhe von etwa 19.000 Euro sowie einen Sold von rund 1936 Euro beziehen.
Am 19. September verpflichtete er sich laut "Bild"-Zeitung für die Armee. "Es war eine schwierige Entscheidung", gab er in einem Interview mit der russischen "Gazeta" zu. Mehrere Monate habe er sich mit der Frage gequält.
Am 4. Oktober postete er auf der russischen Plattform "V-Kontakte" einen Schnappschuss in voller Montur, mit Tarnanzug, Helm und Sturmgewehr von der Front. "Wo ich bin oder was ich mache", darüber müsse er allerdings Geheimhaltung walten lassen.
Auf den sozialen Medien hagelte es für seine Entscheidung und seinen Niedergang viel Häme. Dabei posteten zahlreiche User:innen auf X das Bild mit einer Schweineschnauze, eine geschmacklose Anspielung auf sein offensichtliches Übergewicht. Ein tschechischer Nutzer kommentierte zudem: "Wir wünschen dieser 'Titanic' eine baldige Begegnung mit dem ukrainischen 'Eisberg'."