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Andreas Scheuer präsentiert Flugtaxi von Airbus – das ist aber gar keins

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Verkehrsminister stellt "Flugtaxi" in Ingolstadt vor – warum das eher heiße Luft ist

11.03.2019, 10:3611.03.2019, 17:02
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Oh ja, Die Filmemacher sehen die Revolution seit Jahren vorher. Schon Marty McFly zwitscherte in "Zurück in die Zukunft 2" mit einem fliegenden Delorian über den Himmel. Auch im Kultfilm "Blade Runner" dürften die Autos schon im Jahr 2019 abheben, um uns von A nach B zu bringen.

Leider machen Filmemacher aber eben nur Filme und keine echten fliegenden Autos. 2019 und wir warten immer noch auf den Bus und die Bahn, wenn sie denn mal fährt – aber das Thema Flugtaxis und fliegende Autos ist seit Jahren auch in der Industrie ein echtes Hype-Thema. "Die Zukunft des Verkehrs" heißt es dann großspurig, meistens sind die Ergebnisse doch etwas ernüchternd.

Heute ist Airbus dran, das Unternehmen stellt in Ingolstadt sein erstes Lufttaxi vor, das vor Ort getestet werden soll. Auch Verkehrsminister Andreas Scheuer kommt, was für ein Foto-Termin.

Hier die Hintergründe:

Ein Markt in the Making

Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat erst vor wenigen Wochen das Ende des größten Passagierjets der Welt, des A380, verkündet. Genauso wie sein Erzkonkurrent Boeing sieht auch Airbus einen wachsenden Markt in den kleinen Fluggeräten.

Insbesondere in Millionenstädten sollen in einigen Jahren Lufttaxis eine Alternative zu fahrenden Taxis, Bussen und U-Bahnen sein. "Sowohl der Bau als auch das Betreiben ist interessant", sagt Airbus-Sprecher Gregor von Kursell.

Ob die Wirklichkeit echt so aussieht wie dieses schneidige Konzeptvideo?

Ein Test in Ingolstadt

Heute wird also der "CityAirbus" von Minister Scheuer erstmals im Original auf dem Ingolstädter Rathausplatz präsentiert. Die oberbayerische Stadt ist eine der Modellregionen der EU-Initiative "Urban Air Mobility", mit der der Einsatz von Passagierdrohnen im städtischen Umfeld vorbereitet werden soll.

  • Zunächst wird der viersitzige, elektrisch betriebene Mini-Airbus mit vier Doppel-Rotoren aber nur auf einem Testgelände im benachbarten Manching abheben, wo Mitte des Jahres die Praxistests beginnen sollen.
  • Flüge über bebautem Gebiet seien vorläufig noch nicht möglich, weil es noch keine Zulassung dafür gebe, erklärt Kursell.
  • Das neue Lufttaxi wurde in den vergangenen beiden Jahren im Airbus-Helikopterwerk im schwäbischen Donauwörth gebaut.
  • Boeing hatte bereits im Januar in den USA einen ersten Testflug mit dem Prototypen eines autonomen Elektro-Lufttaxis unternommen. Der Luftfahrtriese räumte jedoch ein, dass die größte Herausforderung mit der Übergangsphase zur Anwendung verschiedener Flugarten noch bevorstehe.

Viele Fragezeichen, warum der Hype?

Weil nicht nur die Luftfahrtindustrie in den Flugtaxis Chancen für die Zukunft sieht, auch die Autobranche mischt mit. "Das ist auf jeden Fall ein Thema, das man sich vorstellen kann", sagt Sandra Courant, Pressesprecherin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

  • Daimler hat sich beispielsweise an dem Start-up Volocopter beteiligt, das sich ebenso wie Airbus einen regelmäßigen Flug-Nahverkehr von Stadtzentren zu außerhalb gelegenen Flughäfen vorstellen kann.
  • Der Frankfurter Airport prüft derzeit mit Volocopter ein entsprechendes Projekt. "Wir wollen Drohnen und Flugtaxis aus dem Labor in die Luft bringen", sagte Scheuer Ende Februar zum Start eines 15 Millionen Euro umfassenden Förderprogramms seines Ministeriums.

Ein Konkurrent zum Auto?

Die neuen Fluggeräte sind tatsächlich eher als Konkurrent zu PKWs und Bussen zu sehen als zum klassischen Luftverkehr. So hat der CityAirbus eine Reichweite von etwa 50 Kilometern und eine dem Auto vergleichbare Spitzengeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern. "Solche Luftfahrzeuge werden wahrscheinlich nicht von Stadt zu Stadt fliegen", sagt Kursell.

Auch der Begriff Lufttaxi sei "ein irreführender Begriff", da es kein Taxi sei. Der CityAirbus werde voraussichtlich nur auf festen Routen von einem definierten Punkt zum anderen unterwegs sein. "Man kann da nicht individuell fliegen", erklärt der Airbus-Sprecher.

Auf jeden Fall wird es einige Zeit dauern, bis die drohenähnlichen Fluggeräte ohne Piloten in den regulären Betrieb gehen. Frühestens Mitte des kommenden Jahrzehnts wird es nach Einschätzung von Airbus europäische Vorschriften für den Gebrauch geben. "Erst dann können Lufttaxis kommerziell eingesetzt werden", sagt Kursell.

(mbi/dpa)

Mal etwas anderes zum Thema "Fliegen":

Video: watson/Toni Lukic, Marius Notter, Lia Haubner

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