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Digital
03.04.2018, 06:3803.04.2018, 06:42
In einem neuen Interview wirft sich Mark Zuckerberg selbst Naivität vor. Dem Nachrichtenportal Vox sagte er, die Probleme seines Sozialen Netzwerks seien
entstanden, weil sein Unternehmen zu idealistisch
gewesen sei und sich zu sehr auf die positiven Aspekte der Vernetzung
von Menschen konzentriert habe.
Facebook habe sich dabei nicht genügend "um einige der negativen Gebrauchsweisen" der von dem Netzwerk zur
Verfügung gestellten Instrumente gekümmert. Es werde jetzt mindestens "einige Jahre" dauern, um den Datenschutz für die eigenen Nutzer optimal garantieren zu können.
Sowohl doe Entschuldigung als auch die Aussichten klingen recht dünn, nachdem Facebook wegen der Abschöpfung von rund 50 Millionen Daten in den vergangenen Wochen massiv unter Druck geraten war. Die britische Datenanalysefirma Cambridge Analytica soll diese Daten für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgewertet und genutzt haben. Behörden in den USA wie Grossbritannien ermitteln bereits.
Lest hier noch einmal alles zu Facebook-Affäre.
Am Mittwoch stellte Facebook bereits eine Neuordnung und Vereinfachung der
Datenschutz-Einstellungen vor, zudem können Nutzer alle ihre Beiträge
und Informationen herunterladen und zu anderen Diensten verlagern.
Mit den Neuerungen setzt Facebook die EU-Datenschutzgrundverordnung
um - in der Ankündigung blieb dies jedoch unerwähnt, so dass sie in
Medienberichten oft als Reaktion auf den aktuellen Datenskandal
bezeichnet wurden.
Der neue EU-Datenschutz soll uns vor Datenkraken schützen.
Einige Nutzer berichteten, sie hätten beim
Herunterladen ihrer Daten entdeckt, dass Videos, die sie mit der
Kamera der Facebook-App aufgenommen und danach verworfen hatten,
trotzdem auf den Servern des Netzwerks gespeichert blieben. Facebook
erklärte dem "New York Magazin", man prüfe den Sachverhalt.
Apple-Chef Tim Cook rechnet nach dem Skandal mit einer schärferen
Datenschutz-Regulierung. Er hätte sich gewünscht, dass Facebook und
andere Online-Dienste von sich aus die Datensammlung und Erstellung
von Nutzerprofilen eingeschränkt hätten, sagte Cook in Chicago bei
einem Bühnen-Interview. Selbstregulierung sei aus seiner Sicht immer
besser - aber dafür sei es jetzt zu spät.
Zugleich ging der
Apple-Chef klar auf Distanz zu Facebook und Firmenchef Mark
Zuckerberg: Auch Apple hätte eine Menge Geld mit den Daten der Kunden
verdienen können, habe sich aber dagegen entschieden. Apple macht
seine Milliardengewinne vor allem mit Geräten wie dem iPhone - und
betont stets, dass man deshalb viel konsequenter beim Datenschutz
sei. Auf die Frage, was er in der aktuellen Lage von Zuckerberg tun
würde, schnitt Cook ab: "Ich würde nicht in dieser Situation sein."
(mbi/dpa/afp)
Matthias Miersch sitzt seit 2005 für die SPD im Bundestag. Parteiintern wird er seit vielen Jahren geschätzt, der ganz breiten Öffentlichkeit war er eher kein Begriff. Das änderte sich am 7. Oktober 2024: Miersch soll Nachfolger von Kevin Kühnert als SPD-Generalsekretär werden.