EU
21.08.2018, 05:2421.08.2018, 07:04
Nach mehreren Tagen im Mittelmeer ist ein Schiff der italienischen Küstenwache mit 177 Migranten an Bord im sizilianischen Catania eingelaufen. Allerdings dürfen die Geretteten das Schiff zunächst nicht verlassen, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa in der Nacht zu Dienstag berichtete.
- Verkehrsminister Danilo Toninelli von der Fünf-Sterne-Bewegung hatte dem Schiff am Montag die Erlaubnis für die Einfahrt in den Hafen gegeben.
- Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega will die Menschen allerdings nicht an Land gehen lassen, solange es keine "Antworten von Europa" gebe, verlautete aus Kreisen des Ministeriums.
- Italien hatte die EU-Kommission am Sonntag dazu aufgefordert, andere Mitgliedsstaaten auszumachen, die die im Meer Geretteten aufnehmen.
- Die Kommission ist einer Sprecherin zufolge daraufhin mit den EU-Staaten in Kontakt getreten.
- Zuvor hatte Salvini gedroht, die Migranten nach Libyen zurückzuschicken, wenn Europa Italien keine konkrete Hilfe anbiete.
Häfen immer wieder gesperrt
Seit Amtsantritt der neuen populistischen Regierung in Rom im Juni werden immer wieder Schiffe mit geretteten Migranten tagelang im Mittelmeer blockiert. Italien kritisiert seit Längerem, dass es in der Europäischen Union die Hauptlast der Migration trage. Seit 2014 erreichten mehr als 650.000 Menschen die italienische Küste.
Italiens Innenminister Matteo SalviniBild: Reuters
Neben Italien weigert sich auch Malta, seine Häfen zu öffnen
Die beiden Länder handelten in den vergangenen Wochen mehrmals ad hoc mit anderen EU-Staaten die Verteilung der Menschen aus. Auch Deutschland beteiligte sich daran.Erst letzte Woche hatte Malta das Flüchtlingsrettungsschiff "Aquarius" nach tagelanger Irrfahrt einlaufen lassen, nachdem mehrere EU-Staaten die Aufnahme der 141 Flüchtlinge an Bord zugesagt hatten.
Erst letzte Woche hatte Malta das Flüchtlingsrettungsschiff "Aquarius" nach tagelanger Irrfahrt einlaufen lassen, nachdem mehrere EU-Staaten die Aufnahme der 141 Flüchtlinge an Bord zugesagt hatten.
Die "Diciotti" hatte am Donnerstag 190 Migranten von einem Boot in der Such- und Rettungszone Maltas aufgenommen. Die Italiener brachten 13 Menschen, die dringende medizinische Hilfe benötigten, auf die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa. Die "Diciotti" sollte die anderen Migranten nach Malta bringen. Dafür wurde ihr aber von Malta die Erlaubnis verweigert.
(aj/dpa)
Noch während Syrer:innen den Sturz des Diktators Bashar al-Assad feiern, entflammt in Deutschland die Debatte über die Abschiebung von syrischen Geflüchteten. Besonders bei CDU/CSU und aus der FDP werden Forderungen laut, man müsse Syrer:innen jetzt in ihre Heimat zurückführen.