Es war eine Reise, die ihr wohl wirklich am Herzen lag. Eine Reise, die eigentlich keine war. Mehr ein Desaster. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist am Dienstagabend wieder in Deutschland gelandet. Fotos zeigten sie am Hamburger Flughafen.
Eigentlich wollte Baerbock für Regierungsgespräche nach Australien, Neuseeland und Fidschi reisen.
Hinter sich hat sie nun aber eine wahre Odyssee: Ihr Regierungsflieger musste gleich zweimal nach nur wenigen Minuten in der Luft über Abu Dhabi zurückkehren. Grund war ein technischer Defekt der Landeklappen, was zur Folge hatte, dass das Flugzeug über rund zwei Stunden in der Luft kreisen musste, um 80 Tonnen Treibstoff abzulassen. Andernfalls wäre er zu schwer zum Landen gewesen.
Gefundenes Fressen für alle Kritiker:innen ihrer Politik.
Doch es ist nicht das erste Mal, dass Regierungsflieger Probleme machen. Auch die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der damals noch Finanzminister und heutige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mussten bereits ähnliche Erfahrungen machen.
Zurück kam Baerbock mit einem Linienflug. Mit einer solchen Maschine die Reise fortzusetzen, erwies sich offenbar als nicht praktikabel. "Manchmal ist es wie verflixt", kommentierte Baerbock den Reiseabbruch noch im Flugzeug, wie mitreisende Journalist:innen berichteten.
Die Reise sollte eine Woche dauern. Auch das zeigt, wie wichtig sie der Außenministerin war. Jetzt hat das Außenministerium Australiens auf den Reiseabbruch reagiert.
Auf X, ehemals Twitter, schrieb Baerbock am Dienstag: "Wir haben alles versucht: leider ist es logistisch nicht möglich, meine Indo-Pazifik-Reise ohne den defekten Flieger fortzusetzen. Das ist mehr als ärgerlich."
Die Region werde die Weltordnung des 21. Jahrhunderts entscheidend prägen, fügte sie hinzu. "Daher ist der inhaltliche und persönliche Austausch so wichtig."
Im Gespräch mit watson wollte sich das Auswärtige Amt nicht öffentlich dazu äußern, in welchem Rahmen und ob die Gespräche mit Australien, Neuseeland und Fidschi nun nachgeholt werden sollen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Annalena Baerbock allerdings auch noch auf dem Weg zurück nach Deutschland.
Das Außenministerium Australiens teilte auf Anfrage von watson mit:
Zu hoffen bleibt, dass die Außenministerin dann ein funktionstüchtiges Flugzeug erwischt. Zumindest die beiden Regierungsflieger vom Typ A340 wurden von der Luftwaffe nun umgehend außer Dienst gestellt.