Dass Russland und das abgeschottete Nordkorea sich zunehmend annähern, zeigt sich in vielerlei Hinsicht. Im Juni besuchte etwa der russische Präsident Wladimir Putin den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un in Pjöngjang.
Dort machte letzterer auch klar, dass Russland auf Nordkorea im Ukraine-Krieg zählen kann. Kim Jong-un unterstütze "voll und ganz die spezielle Militäroperation der russischen Regierung in der Ukraine zum Schutz ihrer Souveränität."
Wie diese Unterstützung etwa aussehen könnte, entlarven aktuelle Berichte. Demnach verstärken Soldaten aus Nordkorea die russischen Truppen an der Front. Einige von ihnen sollen bereits geflohen sein.
Bis zu 3000 nordkoreanische Soldaten sollen für Russland im Einsatz sein und damit die russischen Kräfte in den umkämpften Regionen des Landes unterstützen. Dies berichtet das ukrainische Nachrichtenportal "Liga" mit Berufung auf Quellen aus dem ukrainischen Militärgeheimdienst.
Russland hat in den vergangenen Monaten nicht nur erhebliche Mengen an Militärgeräten verloren. Das Land kämpfte auch mit einem Mangel an Soldaten. Um dem entgegenzuwirken, hat Moskau sowohl auf Zwangsrekrutierungen als auch auf einmalige Geldzahlungen für Freiwillige zurückgegriffen.
Im Versuch, seine schwindenden Streitkräfte zu verstärken, sollen die nordkoreanischen Soldaten ein "spezielles Burjaten-Bataillon" bilden. Der Name bezieht sich auf die burjatische ethnische Gruppe, die überwiegend in Sibirien sowie in Teilen der Mongolei und Chinas lebt. Das Bataillon werde derzeit mit leichten Waffen und Munition ausgerüstet, berichtete "Liga".
Laut "Ukrainska Pravda" sind bereits über 18 Nordkoreaner aus ihrer Stellung geflüchtet. Das soll nur wenige Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt geschehen sein. Laut ukrainischem Geheimdienst sind die Fluchtgründe nicht bekannt.
Die russische Armee soll bereits nach den Deserteuren suchen.
Bereits im Juni 2023 äußerte sich Pentagon-Sprecher Patrick Ryder zu den Meldungen, dass nordkoreanische Soldaten an die russische Front geschickt werden könnten. Er bezeichnete diese als mögliches "Kanonenfutter" für die Ukraine, sollte es tatsächlich zu einer Entsendung kommen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte in seiner abendlichen Ansprache am 14. Oktober, dass Russland zunehmend auf die direkte Beteiligung nordkoreanischer Kräfte zurückgreife.
"Wir sehen eine wachsende Allianz zwischen Russland und Regimen wie Nordkorea", sagte Selenskyj. Und: "Es geht nicht mehr nur um den Austausch von Waffen. Tatsächlich werden nun Menschen aus Nordkorea an die Besatzungstruppen transferiert."