Neuer Demenz-Verdacht gegen Donald Trump – Google reagiert verhalten
Expert:innen wie Politiker:innen ringen um diese Frage. Eine medizinische Diagnose gibt es nicht, dafür aber immer wieder Unterstellungen – gestützt auf Indizien. So sprach Trump bei einem Treffen mit König Charles von "Prince Charles".
Vor allem aus den Reihen der Demokraten kommt der Demenz-Vorwurf gegen Donald Trump regelmäßig. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom schrieb im September etwa: "Nimm deine Demenz-Medikamente, Opa", nachdem Trump Falschinformationen über die angebliche Benachteiligung von Reichen beim Wiederaufbau der durch Feuer zerstörten Viertel in Los Angeles verbreitet hatte.
Nun legt auch Illinois’ Gouverneur J. B. Pritzker nach.
Demenz-Vorwurf und Putin-Vergleich
Pritzker, ein langjähriger Trump-Kritiker, war bereits mehrfach mit dem US-Präsidenten aneinandergeraten. Trump hatte ihn als "Verlierer" verspottet und für das vermeintliche Kriminalitätsproblem in Chicago verantwortlich gemacht. Während Trump fordert, die Nationalgarde in die Stadt zu schicken, stellt sich Pritzker klar dagegen.
"Es scheint, als ob Donald Trump nicht nur an Demenz leidet, sondern auch die Taktiken von Wladimir Putin kopiert", erklärte Pritzker nun in einer Pressekonferenz. Der Putin-Vergleich bezieht sich auf Trumps wiederholte Drohungen, die Nationalgarde in US-Städte zu entsenden – wie er es bereits in Washington und Kalifornien getan hat.
Der Demenz-Vorwurf ist bei Pritzker nicht länger rhetorische Spitze, sondern Behauptung. Damit versucht er, Trump politisch zu delegitimieren.
Während Politiker:innen die Vorwürfe zuspitzen, gehen Tech-Plattformen vorsichtiger mit dem Thema um. So zeigt Googles hauseigene KI Gemini bei Suchanfragen nach Trumps möglicher Demenz keine automatische Übersicht mehr.
Im KI-Modus erscheint lediglich eine Liste von zehn Links. Ganz anders sieht es bei ähnlichen Abfragen zu Joe Biden oder Barack Obama aus: Dazu liefert Gemini umfassende Zusammenfassungen, viele Quellen, eine gebündelte Informationslage.
Google zeigt sich verhalten
Warum Google ausgerechnet bei Trump zurückhaltend reagiert, bleibt offen. Möglich ist, dass das Unternehmen das Thema als besonders sensibel einstuft. Möglich ist auch, dass die jüngste Einigung über 24,5 Millionen US-Dollar in einer Klage um Trumps gesperrten Youtube-Account eine Rolle spielt.
Gegenüber "The Verge" erklärte Google-Sprecher Davis Thompson lediglich, die KI beantworte nicht jede Abfrage. Die Frage nach Trumps angeblicher Demenz bleibt also weiter unbeantwortet. Die Vorwürfe selbst dürften aber bleiben.