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Putins neues Schulprojekt: Drohnen-Unterricht für Kinder in Russland

RUSSIA, REPUBLIC OF CRIMEA - SEPTEMBER 18, 2025: A Ukrainian Baba Yaga heavy bomber drone goes on display as children visit a museum dedicated to the special military operation and featuring all kinds ...
Drohnen an russischer Schule: schon arg befremdlich. (Archivbild)Bild: IMAGO/ITAR-TASS
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Schulfach Militär: Russland startet Unterricht mit Drohnen

In Russland lernen Kinder jetzt, Drohnen zu bauen und zu steuern – nicht zum Spielen, sondern für den Krieg. Eine neue Schule in Krasnodar zeigt, wie früh Patriotismus, Technik und Militarisierung miteinander verknüpft werden.
30.09.2025, 13:1330.09.2025, 13:13

Seit Beginn des Angriffskriegs setzt Russland verheerende Drohnenangriffe auf Soldat:innen und Siedlungen ein. Unbemannte Fluggeräte haben sich längst auf beiden Seiten als zentrales Kriegsinstrument etabliert und prägen zunehmend auch den Alltag jenseits der Front.

Schon früh versuchen Russland und die Ukraine, den Nachwuchs in der Steuerung von Drohnen auszubilden. In der Ukraine gehören Drohnen inzwischen an vielen Schulen zum festen Bestandteil des Unterrichts, wie die "Tagesschau" berichtete.

Erste Drohnenschule in Russland

Russland zieht nach: In der südrussischen Stadt Krasnodar wurde kürzlich die erste offizielle Drohnenschule eröffnet. Dort sollen Kinder lernen, Drohnen zusammenzubauen und zu bedienen, erklärte Bürgermeister Jewgeni Naumow auf Telegram.

Neben dem praktischen Umgang mit Drohnen stehen der Einsatz von 3D-Druckern sowie Simulationen auf dem Lehrplan. Ziel sei es, "die Feinmotorik und die natürliche Begabung der Schüler zu testen". Zum Lehrpersonal gehören Kriegsveteranen, die zuvor im russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Einsatz waren.

Offiziell betont die Stadt, die Ausbildung sei nicht nur militärisch ausgerichtet. Doch ein Blick auf die Videos zur Schule zeigt etwas anderes. Uniformen, Flaggen, Patriotismus – all das deutet auf eine systematische Militarisierung hin. Die Einrichtung fügt sich in eine größere Strategie.

Bereits im August kündigte das russische Bildungsministerium an, das Propagandaprogramm "Wichtige Gespräche" auf Kindergärten in 22 Regionen Russlands und in den besetzten Gebieten der Ukraine auszuweiten. Militarisierung durch Bildung ist aber kein rein russisches Phänomen.

Militarisierung findet in vielen Ländern statt – auch ohne Krieg

Auch die Ukraine integriert militärische Inhalte in den Schulalltag mit dem Ziel, Nachwuchs für die Front zu gewinnen. Und selbst in Deutschland tritt das Militär an Schulen auf: Bundeswehr-Soldat:innen werben regelmäßig im Klassenzimmer für den Dienst in den Streitkräften, wie die "Tagesschau" berichtete.

Derlei Geschichten treiben die Normalisierung des Militärs voran. Präsenz und spielerische Einbindung dienen dazu, Kinder für den Dienst an der Waffe zu begeistern. Russland treibt es auf die Spitze, ganz klar. Andere Länder ziehen aber in ihrer Form nach – die Ukraine notgedrungen auch.

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