Nach dem angekündigten Rückzug der Wagner-Söldner kündigt Prigoschin nun an, doch in Bachmut zu bleiben.Bild: IMAGO/ZUMA Wire
International
Moskau und Jewgeni Prigoschin, der Chef der russischen Söldnerarmee Gruppe Wagner, haben sich geeinigt. Prigoschins Ankündigung, seine Söldner aus der umkämpften Stadt Bachmut abzuziehen, ist zurückgenommen. Grund für die Drohung: Mangelnder Nachschub an Munition und Unterstützung.
Den Wagner-Kämpfern drohe "mangels Munition" ein "sinnloser Tod", zitiert die ARD-"Tagesschau" Prigoschin. Und weiter:
"Am 10. Mai 2023 werden wir unsere Stellungen in Bachmut an Einheiten des Verteidigungsministeriums übergeben und Wagner-Einheiten zurückziehen müssen, um unsere Wunden zu lecken."
Die Gruppe Wagner ist die treibende russische Kraft in und um Bachmut und hat die Stadt bereits in Teilen eingenommen. So wie es aussieht, werden die brutalen Söldner nun aber doch in der Region bleiben – und womöglich weitere brutale Kriegsverbrechen an der dortigen Bevölkerung und stationierten Soldat:innen begehen.
Putins Bluthund Kadyrow wollte einspringen
In der Zwischenzeit hatte der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow, auch bekannt als Putins Bluthund, angekündigt, seine eigene Söldnergruppe nach Bachmut zu schicken, sollten sich die Wagner zurückziehen.
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Auf den geplanten Rückzug der Gruppe Wagner folgt nun aber der Rückzug vom Rückzug. Prigoschin erklärt, ihm seien die notwendigen Waffen und Munition versprochen worden. Die ARD zitiert eine Audionachricht des Wagner-Chefs. Darin erklärt er:
"Sie haben uns versprochen, uns all die Munition und Ausrüstung zu geben, die wir brauchen, um die Aktionen fortsetzen zu können."
Ihm sei außerdem versichert worden, dass alles Notwendige zur Verfügung gestellt werde. Und nicht nur das. Ihm sei auch zugesichert worden, dass die russische Armee den Wagner-Söldnern Flankenhilfe gebe. So liefen die Einheiten nicht länger Gefahr, eingekesselt zu werden. Eine Bestätigung, dass Russland das wirklich alles versprochen hat, lies Moskau bisher offen.
Prigoschin kritisierte Russland in der Vergangenheit hart
In den vergangenen Monaten hatte Prigoschin das russische Verteidigungsministerium unter Sergei Shoigu immer wieder für die hohen Verluste seiner Söldnertruppe verantwortlich gemacht. Wegen fehlender Artilleriemunition seien die Ausfälle beim Sturm der Stadt fünfmal so hoch wie nötig, sagt er.
Er behauptete, dass in der Schlacht um Bachmut 50.000 Ukrainer gefallen sein, räumte aber zugleich "Zehntausende" Tote und Verletzte auf eigener Seite ein.
Die Schlacht um Bachmut hat sich in Russlands nunmehr gut 14-monatigem Angriffskrieg gegen die Ukraine im vergangenen Halbjahr zum blutigsten Gefechtsfeld entwickelt. Unter hohen Verlusten haben die dort eingesetzten Wagner-Kämpfer die Ukrainer zuletzt immer weiter zurückgedrängt – Bachmut aber nicht vollständig erobern können.
Ein Rückzug aus der inzwischen völlig zerstörten Stadt im ostukrainischen Gebiet Donezk wäre für Moskau zwar aus militärstrategischer Sicht keine allzu bedeutende Niederlage – aus symbolischer aber wohl umso mehr.
(Mit Material der dpa)
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