Die Offensive der Ukraine in der russischen Region Kursk kam für Russland überraschend. Seit August ließen sich die ukrainischen Truppen aus der Region nicht mehr verdrängen. Obwohl der Teil klein ist im Vergleich zu den mittlerweile russisch besetzten Gebieten in der Ukraine, sieht das ukrainische Militär dies als Erfolg.
Denn er könnte der Ukraine bei möglichen Friedensverhandlungen in der Zukunft einen Vorteil verschaffen.
Nun soll es einen Angriff mit mehreren Drohnen auf verschiedene Gebiete in Russland gegeben haben, auch im russischen Hinterland. Mit welchen Drohnen genau angegriffen wurde, ist jedoch noch unklar.
Zu den Angriffen soll es laut "Kyiv Independent" in der Nacht auf den 4. Dezember gekommen sein. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete, insgesamt 35 ukrainischen Drohnen in mehreren Regionen zerstört zu haben: zwölf Drohnen über dem Gebiet Rostow, sechs über dem Gebiet Brjansk, fünf über dem Gebiet Krasnodar, jeweils vier über den Gebieten Belgorod und Rjasan, zwei über dem Gebiet Kursk und jeweils eine abgeschossen wurden über den Regionen Astrachan und Kaluga.
Offizielle Stellen aus der Ukraine haben laut "Kyiv Independent" hierzu bislang keine Stellung genommen.
Mehrere Telegram-Kanäle meldeten Explosionen in der Nähe des Luftwaffenstützpunkts Djagilewo bei Rjasan. Und der russische Nachrichtensender Astra berichtete, dass am Stadtrand von Rjasan Explosionen zu hören waren.
Der Gouverneur der westrussischen Region behauptete demnach, dass dort vier Drohnen abgeschossen worden seien. "An der Absturzstelle einer abgestürzten Drohne im Bezirk Korablinsky wurden die Fenster von vier umliegenden Häusern beschädigt. Es gab keine Verletzten", sagt Malkov. Der Bezirk Korablinsky liegt rund 60 Kilometer südlich der regionalen Hauptstadt Rjasan und etwa 300 Kilometer südöstlich von Moskau und 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Doch warum der Angriff unweit von Moskau? Am Luftwaffenstützpunkt Dyagilevo liegt das 43. Zentrum für Kampftraining mit Flugzeugen vom Typ Tu-22M3, Tu-95MS, Tu-134UBL und An-26 sowie Tankflugzeuge vom Typ Il-78 und eine Reparaturfabrik.
Es ist nicht das erste Mal, dass es einen derartigen Angriff darauf gab. Im Dezember 2022 soll eine ukrainische Drohne den Luftwaffenstützpunkt angegriffen haben. Dabei waren mehrere Soldaten getötet und verletzt worden. Im Juli 2024 soll es erneut zu einem Angriff auf die Militäreinrichtung gekommen sein.
Bislang gibt es keinen Kommentar aus Kiew zu den jüngsten Vorfällen. Die Angaben der russischen Behörden konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Klar ist aber: Die ukrainischen Streitkräfte intensivieren ihre Drohnenangriffe tief im russischen Hinterland. Dabei zielen sie meist auf militärische Einrichtungen und Industrieanlagen, um die Kriegsmaschinerie Moskaus zu schwächen.