Dieses Foto zeigt die Entführung der Israelin Noa Argamani in den Gazastreifen, die mittlerweile befreit wurde. Bild: AP / Uncredited
International
15.10.2024, 14:5015.10.2024, 14:51
Terroristen, die jeden regelrecht abschlachteten, den sie finden konnten, eine Hetzjagd auf Menschen, auch auf Babys: Die Bilder vom brutalen Hamas-Übergriff am 7. Oktober 2023 gingen um die Welt. Das Leid, das die Terrororganisation damit auslöste, ist immens. Rund 1200 Menschen wurden dabei getötet, etwa 250 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Neue Dokumente, die im Gazastreifen gefunden wurden, legen schockierende Pläne nahe, die weit über die Geschehnisse des 7. Oktober hinausgehen.
Demnach wollte die Hamas symbolträchtige Ziele in Israel zerstören. Dabei zielte die Organisation auf das Herz der lokalen Wirtschaft und Gesellschaft ab, verglich die Pläne mit den Anschlägen vom 11. September 2001 in New York.
Die Hamas-Kämpfer töteten ohne Erbarmen jeden.Bild: imago images / Rolf Zöllner
Und viel mehr noch: Die Hamas strebte demnach an, Israel innerhalb von zwei Jahren zu vernichten. Alles mit Unterstützung aus dem Iran.
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Hamas wollte symbolträchtige Orte zerstören und zog Parallelen zu 9/11
Die erst kürzlich entdeckten Dokumente der Israelischen Streitkräfte (IDF) im Gazastreifen offenbaren brisante Details über die langfristigen Pläne der Hamas.
Laut Berichten der "Washington Post" und der "New York Times" wird aus den Dokumenten ersichtlich, dass die Hamas prominente Ziele im Großraum Tel Aviv angreifen wollte. Darunter der 68-stöckige Moshe Aviv Tower sowie der ikonische Azrieli-Komplex.
Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Zerstörung dieser symbolträchtigen Gebäude, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen wie die Anschläge auf das World Trade Center in New York. In einem der gefundenen Hamas-Dokumente heißt es konkret: "Wenn dieser Turm fällt, wird der Feind eine beispiellose Krise erleben, ähnlich dem Sturz der Zwillingstürme in New York."
Bei den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon wurden fast 3000 Menschen getötet.Bild: Getty Images/Robert Giroux / Robert Giroux
Trotz der detaillierten Pläne bleibt unklar, wie genau die Hamas diese Angriffe hätte umsetzen wollen. Laut den Sicherheitsexpert:innen, die die Dokumente analysierten, mangelte es an konkreten Schritten in der Planung.
Hamas hatte ambitionierte Pläne für Israel – ausgereift waren sie nicht
Viele der Ideen, wie die Zerstörung von Hochhäusern oder die Sabotage des staatlichen Schienennetzes, wirken zwar ambitioniert, jedoch auch unrealistisch.
Gegenüber der "New York Times" äußerten diese Expert:innen Zweifel an der Machbarkeit: "Viele der Pläne bleiben theoretisch, ohne einen klaren Weg zur Durchführung."
Iran maßgeblich an Hamas-Plänen beteiligt
Die Dokumente zeigen außerdem, dass die Hamas ihre Pläne nicht allein verfolgte. Bereits 2021 suchte Hamas-Führer Yahya Sinwar die Unterstützung des iranischen Obersten Führers Ayatollah Ali Khamenei.
In einem Brief, der im Juni desselben Jahres verfasst wurde, bat Sinwar um finanzielle und militärische Hilfe in Höhe von 500 Millionen US-Dollar.
Ayatollah Ali Khamenei soll die Pläne der Hamas unterstützt haben.Bild: imago images / Iranian Supreme Leaders Office / zuma
Diese Gelder sollten genutzt werden, um 12.000 neue Kämpfer auszubilden. Das ultimative Ziel: die vollständige Zerstörung Israels innerhalb von zwei Jahren.
Sinwar versprach in diesem Schreiben, dass "keine Minute oder Dollar verschwendet wird", um dieses Ziel zu erreichen. Allerdings fehlen in dem Brief auch konkrete Angaben darüber, wie genau die Hamas dieses ambitionierte Vorhaben umsetzen wollte.
Hamas bezeichnet 7. Oktober als "großes Projekt"
Neben den langfristigen Plänen offenbaren die Dokumente zudem Details zu den Vorbereitungen des verheerenden Angriffs der Hamas am 7. Oktober 2023. Das brutale Massaker wird dabei als "das große Projekt" bezeichnet.
Dafür setzte die Hamas eine Reihe von Täuschungsmanövern ein: Um die israelischen Verteidigungsstreitkräfte in Sicherheit zu wiegen, wurde beispielsweise während des heiligen Monats Ramadan bewusst auf Kampfhandlungen verzichtet.
Besonders perfide war die Planung von Sabotageakten auf die staatliche Infrastruktur. Also plante die Hamas, Züge mit explosiven Materialien zu beladen und diese an strategische Orte zur Explosion zu bringen. "Die Bahnlinie ist ein Schwachpunkt", heißt es in den Dokumenten. Ein solcher Angriff hätte die Versorgung Israels stark beeinträchtigen können.
Neben modernen Techniken wie dem Einsatz von Sprengstoff sahen die Pläne der Hamas auch die Wiederbelebung traditioneller Fortbewegungsmittel vor: Pferdekutschen etwa, die in schwer zugänglichen Umgebungen eingesetzt werden sollten.
Diese sollten modernisiert und für heimliche Operationen verwendet werden. Darüber hinaus plante die Hamas den Einsatz speziell umgerüsteter Fischerboote, um Kämpfer und Sprengstoff in israelischen Häfen zu schmuggeln.
Die Enthüllungen zeigen nicht nur die verheerende Strategie der Hamas, sondern auch die internationale Dimension des Konflikts. Besonders die enge Verbindung zwischen der Hamas und dem Iran wird den Berichten zufolge in den Dokumenten deutlich.
Der Iran hat nicht nur finanzielle, sondern auch militärische Unterstützung zugesagt, um den Konflikt in der Region weiter anzuheizen.
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