Donald Trump sorgte kürzlich mit einer Beleidigung seiner politischen Gegner:innen für Empörung.Bild: AP / Evan Vucci
International
Bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat New Hampshire hielt Trump am Samstag eine Rede, in der er seine politischen Gegner:innen als "Ungeziefer" bezeichnete. Das sorgte nicht nur für einen Shitstorm – das Wahlkampfteam von US-Präsident Joe Biden warf dem Republikaner sogar vor, "die autokratische Sprache von Adolf Hitler und Benito Mussolini nachzuahmen".
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Konkret sagte Trump am Samstag:
"Wir werden die Kommunisten, Marxisten, Faschisten und linksradikalen Gangster ausrotten, die wie Ungeziefer in den Grenzen unseres Landes leben, die lügen, stehlen und bei Wahlen schummeln und alles in ihrer Macht Stehende unternehmen werden – legal oder illegal – um Amerika zu zerstören und den amerikanischen Traum zu zerstören."
Der Wahlkampfsprecher von Biden, Ammar Moussa, zog daraufhin den Vergleich zu Hitler und Mussolini. Viele US-Soldaten hätten im Zweiten Weltkrieg ihre Leben im Kampf gegen diese beiden "Diktatoren" verloren, sagte er mit Blick auf die Tatsache, dass Trump sich am Samstag und damit am US-Veteranentag geäußert hatte. Die Soldaten hätten dafür gekämpft, "die unamerikanischen Ideen zu besiegen, für die Trump jetzt eintritt".
Trumps derzeit liebste Zielscheibe für wüste Beschimpfungen: US-Präsident Joe Biden.Bild: IMAGO images/Al Drago - Pool
Weiter sagte Moussa unter Verweis auf die Bewerbung des Republikaners für die Präsidentschaftswahl in einem Jahr: "Donald Trump glaubt, dass er gewinnen kann, indem er das Land spaltet", sagt er und fügt an: "Er liegt falsch, und wie falsch, wird er im nächsten November herausfinden."
Noch drastischere Worte findet jetzt US-Demokrat Jamie Raskin: Er ruft eine düstere Prognose für sein Land auf.
US-Wahl: Trump-Gegner zieht Diktator-Vergleich
Das englische Wort "vermin", das Trump in seiner Rede für seine politischen Gegner:innen verwendet hat, kann als "Ungeziefer", "Schädling", "Schmarotzer" oder "Pack" übersetzt werden. Historiker wiesen nach Trumps Äußerungen darauf hin, dass solche Begriff von den Nationalsozialisten in Deutschland verwendet worden waren, um Juden zu entmenschlichen.
Trumps Wahlkampfsprecher Steven Cheung entgegnete auf die Kritik gegenüber der "Washington Post":
"Diejenigen, die diese lächerliche Behauptung aufstellen, sind eindeutig Schneeflocken, die nach irgendetwas greifen, weil sie unter dem Trump-Derangement-Syndrom leiden und ihre gesamte Existenz vernichtet wird, wenn Präsident Trump ins Weiße Haus zurückkehrt."
Cheung stellte allerdings später klar, dass er damit ihre "traurige, miserable Existenz" meinte, und nicht ihre "gesamte Existenz".
Der Rechtspopulist Trump sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder mit seiner Wortwahl für Empörung. Am 5. November 2024 will er erneut für den Posten als US-Präsident kandidieren. Vonseiten seiner Kritiker:innen wird befürchtet, dass sich dann sein autoritärer Kurs weiter verschärfen könnte.
Das sieht auch US-Demokrat Jamie Raskin. Der prominente demokratische Kongressabgeordnete trat in der US-amerikanischen MSNBC-Sendung "Inside with Jen Psaki" auf.
Dort versuchte er zu unterstreichen, welche Bedrohung von Trumps Status als Spitzenkandidat für die Republikaner ausgeht. Er sagte über den ehemaligen Präsidenten: "Die Rolle der Regierung besteht seiner Ansicht nach darin, sein politisches Glück zu fördern und seine Feinde zu vernichten. Wie würde also eine zweite Amtszeit aussehen?"
Die Frage beantwortete er sich selbst mit einem drastischen Diktator-Vergleich:
"Sie würde sehr nach dem Russland von Wladimir Putin aussehen. Sie würde sehr wie Viktor Orbán in Ungarn aussehen – eine illiberale Demokratie, also eine Demokratie ohne Rechte oder Freiheiten oder Respekt für das Rechtssystem, die Rechtsstaatlichkeit."
(Mit Material von afp)
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