Bild: Tsvangirayi Mukwazhi/AP
International
03.08.2018, 04:2003.08.2018, 06:39
In Simbabwe hat Staatschef Emmerson Mnangagwa von der
Regierungspartei Zanu-PF die historische Präsidentenwahl gewonnen. Er
erhielt 50,8 Prozent der Stimmen und erzielte somit knapp die
Mehrheit, wie die Wahlkommission am frühen Freitagmorgen verkündete.
Oppositionsführer Nelson Chamisa von der Partei MDC habe 44,3 Prozent
der Stimmen erhalten.
Mnangagwa wird auch "das Krokodil" genannt. Bild: Mike Hutchings/ap
Nelson ChamisaBild: AP
- Die Befürchtung war groß, dass der Sieg des 75-Jährigen blutige Unruhen auslösen würde.
- Noch vor der Verkündung hatte Chamisa (40) erklärt, er wolle im Falle eines Sieges von Mnangagwa das Ergebnis anfechten.
- Bereits am Mittwoch gingen Sicherheitskräfte hart gegen protestierende Oppositionsunterstützer vor, dabei starben sechs Menschen.
- Die Bereitschaftspolizei setzte Wasserwerfer, Gummigeschosse und Tränengas ein, auch waren Schüsse zu hören.
Historische Abstimmung
Es war die erste Wahl ohne Robert Mugabe (94), der fast vier Jahrzehnte lang an der Macht war. Einst als Freiheitskämpfer gefeiert, stürzte er das Land im Süden Afrikas in eine tiefe Krise, in der es heute noch steckt: eine kaputte Wirtschaft, Rekordarbeitslosigkeit. Im November putschte dann das Militär und zwang Mugabe zum Rücktritt. Infolge von Mugabes gescheiterter Wirtschaftspolitik ist Simbabwes Wirtschaftsleistung heute der Weltbank zufolge mit rund 900 US-Dollar pro Kopf niedriger als 1980.
Mugabes ehemaliger Vizepräsident Mnangagwa, der wegen seiner
Skrupellosigkeit oft "das Krokodil" genannt wird, übernahm die Macht.
Zunächst herrschte vorsichtiger Optimismus im Land: Mnangagwa gab
sich staatsmännisch, er versprach Reformen und faire Wahlen. Doch mit
der Gewalt gegen Demonstranten und der Kritik von internationalen
Wahlbeobachtern verblassten die Hoffnungen.
(aj/dpa)
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