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Israel-Iran-Krieg: TV-Koch Tom Franz hegt Sorge um Familie in Tel Aviv

TV-Koch Tom Franz kann aktuell nicht nach Israel zu seiner Familie reisen.
TV-Koch Tom Franz kann aktuell nicht nach Israel zu seiner Familie reisen. Bild: Instagram / Chef_Tom_Franz
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"Kann damit nicht umgehen" – TV-Koch Tom Franz über die Angst um seine Familie in Tel Aviv

Er lebt in Deutschland, aber mit dem Kopf und Herzen ist er in Tel Aviv: Starkoch Tom Franz sitzt wegen des Kriegs zwischen Israel und Iran in Berlin fest – während seine Frau und fünf Kinder in Israel Schutzräume nicht mehr verlassen.
17.06.2025, 18:1817.06.2025, 18:18

In Israel und Iran herrscht Angst. Tel Aviv steht unter Raketenbeschuss, Teheran leidet unter israelischen Luftangriffen – die militärische Eskalation zwischen den Ländern reißt nicht ab. Während das iranische Staatsfernsehen von der "intensivsten Angriffswelle" auf israelische Städte spricht, meldet die israelische Armee Erfolge im Kampf gegen iranische Raketensysteme und Lufthoheit über Teheran.

Aktuell steigen in Tel Aviv die Opferzahlen, trotz effektiver Luftabwehr. Doch Israels Verteidigungssysteme sind überlastet, viele Raketen schlagen ungehindert ein. Im Iran wiederum ist die Zivilbevölkerung weitgehend ungeschützt.

Laut ARD-Korrespondentin Isabel Gotovac fehlen dort Schutzräume und Frühwarnsysteme, während israelische Luftschläge inzwischen auch zivile Ziele wie Krankenhäuser treffen sollen. Die Straßen Teherans sind überfüllt, Menschen versuchen, die Hauptstadt zu verlassen. Inmitten dieses sich zuspitzenden Konflikts sitzt einer in Deutschland fest, der eigentlich längst bei seiner Familie in Israel sein wollte: Tom Franz.

Der 52-Jährige, geboren im Rheinland, lebt seit über zwei Jahrzehnten in Tel Aviv, wo er als prominenter Fernsehkoch bekannt wurde. Als Israel Militär- und Atomanlagen im Iran angriff, war Franz gerade auf Lesereise in Deutschland – und kann nun nicht zurück. Seine Frau und die fünf Kinder sind in Tel Aviv geblieben. Doch der Luftraum ist gesperrt, er darf nicht zu ihnen.

Sternekoch Tom Franz: Sorgen und kein Vertrauen mehr in Luftabwehr

Im Podcast von "The Pioneer" schildert Tom Franz, was es bedeutet, in diesen Tagen von seiner Familie getrennt zu sein:

"Das ist eine ganz neue und unerwartete Situation, dass das genau jetzt passieren würde, wo ich nicht in Israel bin bei meiner Familie […]. Damit hatte ich nicht gerechnet. Damit kann ich auch ehrlich gesagt nicht umgehen."

Die Sorge wiegt schwer – auch, weil die aktuelle Bedrohung eine andere Qualität hat als frühere Raketenangriffe. "Das ist eine neue Dimension. […] Früher sagten die Leute: Ja, unsere Luftabwehr, die macht das schon. Dieses Vertrauen ist weg."

Er berichtet von schlaflosen Nächten, von Schutzräumen, in denen seine Kinder mittlerweile dauerhaft übernachten – als neue Routine im Alltag: "Meine Kinder schlafen einfach schon im Schutzraum. […] Wenn es nachts passiert, dann müssen sie sich nicht aus dem Bett erheben und noch in den Raum gehen."

Seine Kinder hätten "Luftschutzraum-Spielen" einst eingeübt wie ein Notfallplan. Heute ist das reflexartig verinnerlicht.

Jüdischer Sternekoch: Deutschland fühlt sich nicht sicherer an

Trotz der Angst – für Tom Franz gibt es keine Alternative zu Israel als Lebensmittelpunkt. Er hat das Land bewusst gewählt, konvertierte zum Judentum, gründete dort seine Familie. Ein Leben in Deutschland? Für ihn nicht vorstellbar, denn: "Ich weiß nicht mehr, ob heute Leben in Deutschland sicherer wäre. Wir haben einen so starken Anti-Israelismus erlebt. […] Ich habe mir bewusst dieses Israel ausgesucht."

Dabei erlebt er in Israel eine besondere Art, mit der ständigen Unsicherheit zu leben – geprägt von Wachsamkeit und Gegenwartskultur: "Es gibt dieses Bewusstsein, dass es möglicherweise irgendwann oder bald, vielleicht sogar schon morgen, vorbei sein könnte." Ein Gefühl der Bedrohung, "von der man nicht weiß, wann sie losgeht." Deshalb hätten "die Israelis eine unglaublich große Gegenwart in sich. Die leben den Moment."

Hexen belegten Trump-Vertrauten Charlie Kirk mit Fluch – kurz vor dessen Tod
Nur zwei Tage nach der Veröffentlichung eines satirischen Artikels über angebliche Hexenflüche gegen Charlie Kirk wurde der rechte Aktivist bei einem Auftritt erschossen. Das Magazin distanziert sich nun entschieden von jeglicher Form politischer Gewalt.
Es gibt Dinge, die will man als Herausgeber einer Publikation nicht erleben. Den Tod einer bekannten Person falsch zu verkünden, zum Beispiel. Oder andere grob falsche Informationen zu veröffentlichen, die hohe Wellen schlagen.
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