Erst Anfang des Monats machte ein wenige Sekunden langes Video auf Twitter die Runde, das einen Drohnenangriff auf den Kreml vermuten ließ. Zu sehen waren zwei mutmaßliche Drohnen, die wohl in den Kreml einschlugen – oder kurz vorher abgeschossen wurden. In jedem Fall konnten Rauchwolken und Flammen über dem Kreml wahrgenommen werden.
Der Kreml machte damals die Ukraine dafür verantwortlich, sprach sogar von einem "geplanten Terroranschlag" auf Putin. Kiew dementierte.
Am Mittwoch berichtete die Zeitung "New York Times" allerdings, dass der Drohnenangriff auf den Kreml wohl doch von einer ukrainischen militärischen oder geheimdienstlichen Spezialeinheit ausgeführt worden sein soll. Die US-Zeitung beruft sich dabei auf Informationen von US-Geheimdiensten.
Welche Einheit den Angriff genau ausgeführt haben soll, ist allerdings unklar. Auch konnte bisher nicht ermittelt werden, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj oder seine Spitzenbeamten von der Operation wusste.
In der Nacht zum Donnerstag tauchte erneut ein Video auf, auf dem Rauchwolken zu sehen waren. Diesmal über dem russischen Verteidigungsministerium.
Zur Erinnerung: Im April brach bereits einmal ein Feuer in Putins Verteidigungsministerium aus. Damals betraf es den dritten Stock der ehemaligen Alexandrowsk-Militärakademie. Laut der russischen Staatsagentur Tass, die sich auf einen Vertreter der Rettungsdienste berief, war die Brandursache ein Defekt an einer elektrischen Leitung.
Das Feuer brach wohl aus, während Putin Gespräche mit seinem belarussischen Freund Alexander Lukaschenko führte.
In dem Video, das sich auf Twitter in der Nacht zum Donnerstag verbreitete, sind Rauchschwaden vor dem Verteidigungsministerium zu sehen. Zudem war in den Kommentaren zu den Videos und auf Telegram von einem "stechenden Geruch nach Plastik" die Rede.
Die Nachrichtenagentur Tass berichtete in der Nacht von einem Feuer auf einem Balkon des Gebäudes unter Berufung auf einen Vertreter der Rettungsdienste.
Der russische Katastrophenschutz hat allerdings den Bericht über einen Brand am Gebäude des Verteidigungsministeriums in Moskau zurückgewiesen.
Die Löschmannschaften hätten kein Feuer entdeckt, wurde ein Sprecher des Katastrophenschutzes von der Nachrichtenagentur Tass zitiert.
(mit Material von dpa)