Rauchschwaden steigen am Moskauer Abendhimmel auf. Sie kommen aus der Herzkammer des russischen Angriffskrieges: dem Verteidigungsministerium von Sergei Shoigu.
Nach ersten Erkenntnissen war das Feuer im dritten Stockwerk der ehemaligen Alexandrowsk-Militärakademie ausgebrochen. Als Brandursache wurde ein Defekt an einer elektrischen Leitung angegeben, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf einen Vertreter der Rettungsdienste. Personen seien bei dem Zwischenfall nicht verletzt worden.
Das Feuer brach wohl aus, während Putin Gespräche mit seinem belarussischen Freund Alexander Lukaschenko führte. Auf Twitter haben viele User:innen andere Theorien als einen technischen Defekt.
Die "Bild" zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax:
Interfax bezieht sich auf das russische Verteidigungsministerium. "Es gab dichten Rauch und hohe Temperaturen in der brennenden Etage", zitiert außerdem der "Express" einen Feuerwehrmann. Es ist nicht das erste Mal, dass es in einer Anlage des Verteidigungsministeriums brennt.
Trotzdem vermutet ein Twitter-User, dass es sich nicht um einen technischen Defekt handelt. Er spekuliert, ob die Militärschüler vielleicht selbst den Brand gelegt haben könnten, um ihre Meinung zu Putins "dummen" Krieg auszudrücken.
Ein weiterer User schätzt, dass es wohl noch häufiger zu Bränden kommen wird. Statt aber vor westlichen "Terrorakten" zu warnen, solle Putin einsehen, dass nicht der Westen Schuld ist, sondern sein Genozid an den Ukrainer:innen.
Ein:e andere:r Userin stellt die Frage, ob es für Russ:innen aktuell wohl schwierig ist, eine Feuerversicherung abzuschließen. Bereits im vergangenen Frühjahr war es vermehrt zu Bränden in russischen Militäreinrichtungen gekommen. Eine abschließende Klärung dieser Brände hatte es damals nicht gegeben.
Zum Beispiel brach ein Feuer in einer russischen Munitionsfabrik in Perm am Ural aus, bei dem mindestens drei Menschen starben. Und auch in einem Kohlekraftwerk auf der Insel Sachalin sowie auf einem Militärflughafen in Ussurijsk hatte es gebrannt. All diese Einrichtungen liegen mehrere tausend Kilometer entfernt von der ukrainischen Grenze.
Das ZDF hatte sich auf eine Spurensuche begeben, konnte aber auch kein abschließendes Fazit ziehen. Die Antwort liege wohl irgendwo zwischen "False Flag"-Angriffen – also eigene Sabotage durch Russland, um den Angriff auf die Ukraine zu rechtfertigen – Protestaktionen und Defekten.
(Mit Material der dpa)