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USA: Elon Musk legt nach Ketamin-Berichten Drogentest vor

30.05.2025, USA, Washington: Elon Musk nimmt an einer Pressekonferenz mit US-Präsident Trump im Oval Office des Weißen Hauses teil. Foto: Evan Vucci/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Elon Musk präsentiert sich bei X als Saubermann. Bild: AP / Evan Vucci
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Elon Musk will mit Drogengerüchten aufräumen – wirft aber nur neue Fragen auf

Es ist Elon Musk wichtig, die Welt wissen zu lassen, dass er nicht drogensüchtig ist. Sein jüngster Versuch, das zu beweisen, ist für viele aber nicht glaubwürdig.
18.06.2025, 15:3418.06.2025, 15:34
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Der Verdacht hält sich hartnäckig: Hat Elon Musk ein massives Drogenproblem? Der Mann, der monatelang die US-Regierung beriet und mit Tesla, SpaceX und X gleich mehrere Milliarden-Dollar-Unternehmen lenkt?

Ende Mai hatte die "New York Times" einen ausführlichen Bericht über ihn veröffentlicht, in dem unter anderem von regelmäßigem Konsum von Ketamin, Ecstasy und psychedelischen Pilzen die Rede war.

Nicht nur für einen Tech-CEO ist das ein Problem, sondern auch für jemanden, der mit sicherheitsrelevanten Raumfahrtprojekten arbeitet – oder noch vor Kurzem die US-Regierung in Fragen Bürokratieabbau beriet und so über das Schicksal von Millionen Menschen entschied.

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Musk-Kritiker:innen fühlten sich nach den Drogenberichten bestätigt.Bild: IMAGO/Pacific Press Agency

Der Artikel sorgte global für Aufsehen. Musk aber wich Fragen von Journalist:innen aus und ließ Kommentare ins Leere laufen. Viele hielten das für ein stilles Eingeständnis.

Elon Musk will mit Drogentest beweisen, dass er clean ist

Am Dienstag postete Musk dann auf seinem X-Account ein Foto von einem angeblichen Drogenscreening. "Lol", schrieb er dazu lediglich – denn hinter sämtlichen getesteten Substanzen stand der Vermerk "negative".

Das abfotografierte Dokument soll ein professioneller Drogentest sein. Rehabilitiert in Eigenregie, könnte man jetzt meinen – wenn da nicht ein paar irritierende Details wären.

Kaum war der Post online, gab es auch schon Kritik, Spott – und eine Flut an Zweifeln. Ein User schreibt: "Nichts sagt so sehr 'Ich habe ein Drogenproblem' wie die Veröffentlichung eines 'sauberen' Drogenscreenings, nach dem niemand gefragt hat".

Ein anderer kommentiert: "Wow! Ein zwanghafter Lügner, der das Ergebnis eines Tests veröffentlicht, der auf Hunderte von verschiedenen Arten hätte gefälscht werden können. Muss wahr sein."

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Drogentest von Elon Musk: Methode und Zeitpunkt fraglich

Nicht nur die Echtheit des Dokuments wird infrage gestellt. Viele kritisieren auch die generelle Methode: "Urintest. Lustig. Die meisten Drogen sind nach ein paar Stunden oder ein paar Tagen nicht mehr nachweisbar. Mach einen Haartest und poste das, lol." Nicht ohne Grund würden Gerichte einen Haartest und keinen Urintest verlangen, schreibt er.

Und auch das Datum, das auf dem Test vermerkt ist, irritiert einige. Demnach hat sich Musk am 11. Juni testen lassen – erst zwei Wochen nach dem Bericht der "New York Times" also. Genau die Zeitspanne, "in der ein Standard-Urintest Ketamin nachweisen kann", kommentiert ein User.

Mit der Vorlage des Drogentests wollte Musk sich rehabilitieren, doch noch immer bleibt einiges unklar. Ob er diese Fragen auch noch ausräumt, ist fraglich.

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Wer sich lange genug im Kreis dreht, beginnt irgendwann, sich selbst zu übersehen. Außenpolitische Rhetorik lebt oft von moralischen Maßstäben, absurd aber wird es, wenn man darauf schaut, wer sie aufstellt. Dass sich Akteure auf der Weltbühne dabei selbst aus dem Blick verlieren, ist kein neues Phänomen. Manchmal reicht ein Satz, um die ganze Schieflage offenzulegen.

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