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USA: Schüsse auf Trump-Golfplatz – was bekannt ist

Republican presidential nominee former President Donald Trump speaks during a campaign event at the World Market Center, Friday, Sept.13, 2024, in Las Vegas. (AP Photo/John Locher)
Donald Trump wurde offenbar erneut Ziel eines Attentats.Bild: AP / John Locher
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Versuchtes Trump-Attentat: Was wir wissen und was nicht

16.09.2024, 08:2816.09.2024, 12:37
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Zunächst berichtete Donald Trumps Wahlkampfteam von Schüssen "in der Nähe" des früheren US-Präsidenten – dann meldete sich das FBI zu Wort: Die US-Bundespolizei geht von einem versuchten Attentat auf den aktuellen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner aus. Der 78-Jährige blieb bei dem Vorfall in seinem Golfclub in West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida unverletzt, ein Verdächtiger wurde festgenommen. Viele Fragen sind noch offen.

Trump-Attentat? Was wir wissen

Der Vorfall

Trump spielte am Sonntagnachmittag Golf in seinem Club in West Palm Beach, als ein Personenschützer des Secret Service einen Gewehrlauf aus dem mit Büschen umpflanzten Zaun des Golfplatzes herausragen sah. In der Folge fielen Schüsse.

"Wir sind uns im Moment nicht sicher, ob die Person in der Lage war, auf unsere Agenten zu schießen. Aber mit Sicherheit waren unsere Agenten in der Lage, die Person anzugreifen", sagte ein Vertreter des Secret Service bei einer Pressekonferenz.

Die Flucht

Der Verdächtige ergriff nach Angaben der Polizei mit einem Auto die Flucht. Ein Zeuge habe ihn dabei allerdings beobachtet und der Polizei so helfen können, das Auto und den Mann zu identifizieren. Der Verdächtige wurde kurze Zeit später auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts festgenommen, wie der Sheriff von Palm Beach County Sheriff, Ric Bradshaw, sagte.

15.09.2024, USA, West Palm Beach: Polizeibeamte leiten den Verkehr in der Nähe des Trump International Golf Club um. Zwei Monate nach dem Attentat auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump haben Si ...
Der Verkehr vor dem Golfplatz wurde umgeleitet.Bild: AP / Terry Renna

Der Tatort

Trumps Golfclub ist von einem Zaun umgeben, davor stehen meterhohe Büsche und Bäume. Die Polizei sperrte einen Bereich direkt an einer Straße ab – mutmaßlich der Ort, an dem sich der Mann positioniert hatte. Der Polizei zufolge ließ er dort ein Sturmgewehr vom Typ AK-47 mit einem Zielfernrohr zurück. Die Sicherheitskräfte fanden außerdem zwei Rucksäcke und eine Kompaktkamera.

Der Verdächtige

Bisher hat die Polizei die Identität des Mannes nicht öffentlich gemacht. Die US-Medien CNN und CBS berichten unter Berufung auf Polizeiquellen, dass es sich um einen 58 Jahre alten Mann, Ryan R., handele, der als selbstständiger Bauunternehmer im US-Bundesstaat Hawaii arbeite.

Schüsse auf Trump-Golfplatz: Offene Fragen

Das Motiv

Die Ermittler machten zunächst keine offiziellen Angaben zu dem Verdächtigen und seinen Beweggründen. US-Medien berichten allerdings, dass der Mann sich in sozialen Netzwerken häufig politisch geäußert habe und vor allem die von Russland angegriffene Ukraine unterstütze – deren wichtigster Verbündeter wiederum die US-Regierung unter Präsident Joe Biden ist.

Die New York Times berichtete, sie habe R. im Jahr 2023 für einen Artikel über US-Amerikaner, die sich freiwillig für den Krieg in der Ukraine meldeten, interviewt. R. sagte der Times, er sei 2022 für mehrere Monate in die Ukraine gereist und habe versucht, afghanische Soldaten zu rekrutieren, die vor den Taliban geflohen waren, um in der Ukraine zu kämpfen.

"Viele andere Konflikte sind grau, aber dieser Konflikt ist definitiv schwarz und weiß. Hier geht es um Gut und Böse", sagte R. in einem Interview, das im Juni 2022 von Newsweek Rumänien veröffentlicht wurde. Seine Äußerungen legen nahe, dass er sich zu dieser Zeit in Kiew aufhielt.

Es ist jedoch völlig offen, ob dies etwas mit dem Geschehen am Golfplatz zu tun hat. Dem Sender CNN zufolge äußerte sich der Mann im Netz auch kritisch über Trump, der stets behauptet, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden.

Das Vorgehen

Trump hat als Präsidentschaftskandidat keinen öffentlichen Terminplan, wie etwa der amtierende Präsident Joe Biden. Es ist also unklar, woher der Verdächtige wusste, dass Trump an diesem Tag in seinem Golfclub sein würde, wenn er es denn tatsächlich auf den Politiker abgesehen hatte.

Trump spielte am Sonntagnachmittag mit dem Immobilieninvestor und Parteispender Steve Witkoff Golf. US-Journalisten merkten an, dass es für Anwohnerinnen und Anwohner nicht zu übersehen sei, wenn Trump mit seiner Autokolonne von seinem nur wenige Kilometer entfernten Anwesen Mar-a-Lago nach West Palm Beach fahre.

Die Gefahr

Der Verdächtige war nach Angaben der Polizei nur wenige hundert Meter von Trump entfernt. Es ist unklar, wie nach dem Attentat auf den Republikaner vor zwei Monaten in Pennsylvania erneut ein Bewaffneter so nah ihn herankommen konnte. Klar ist aber, dass ein Präsidentschaftskandidat und früherer Präsident weniger Secret-Service-Schutz genießt als ein amtierender Präsident.

(dpa/reuters/lc/dr)

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