Küssende Frauen und nackte Brüste im Amtssitz brachten die ehemalige finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin vergangenen Sommer in Erklärungsnot. Wenige Tage nach der Veröffentlichung eines Party-Videos mit ihr sorgte ein weiteres Partyfoto für Wirbel. Es zeigte Freunde von Marin, eine finnische Influencerin und eine weitere Frau, die sich auf den Mund küssen. Dabei verdecken sie ihre nackten Brüste mit einem Schild, auf dem "Finnland" steht. Pikant an dem Foto: Der Ort der Aufnahme.
Später erklärte Marin nämlich, dass das Foto in ihrem Amtssitz Kesäranta in Helsinki aufgenommen wurde. Mittlerweile gab die finnische Politikerin ihre Ämter als Ministerpräsidentin und Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei (SDP) Finnlands ab.
Doch die Skandale reißen nicht ab – auch mit ihrem Nachfolger Antti Lindtman.
Ein Foto aus der Jugend bringt nun auch den frisch gewählten SDP-Parteichef in Erklärungsnot. Gemeinsam mit vier weiteren Männern posiert er nackt vor der Kamera. Allein die Köpfe und Gesichter sind mit Stoff bedeckt – und zwar mit Sturmhauben und Weihnachtsmannmützen. Zwei der Personen strecken offensichtlich den Arm zum Hitlergruß in die Höhe.
Das Foto entstand laut der finnischen Zeitung "Iltalehti" vor 23 Jahren. Lindtman gab bereits im Juli zu, dass er auf dem Foto zu sehen ist. Laut eigener Aussage war er zum Zeitpunkt des Fotos 18 Jahre alt. "Ich bin das auf dem Bild hinten, mit einer Plastikkugelpistole in der Hand", gibt Lindtman laut der Zeitung zu.
Er erzählt, dass das Foto bei einer Weihnachtsfeier seiner Filmgruppe entstanden sei. "Die Fotos wurden als Dankeschön an die Leute gemacht, die bei der Produktion des Kurzfilms geholfen haben", zitiert ihn die Zeitung.
Ein Freund von ihm, habe es mit der Pose offensichtlich übertrieben, kommentiert er den Nazi-Gruß. Dabei stellt er klar: "Ich war damals kein Nazi-Sympathisant, und ich bin es auch heute nicht."
Lindtman folgt bei der SDP auf die ehemalige Ministerpräsidentin Sanna Marin, die Anfang September ihr Amt als Parteivorsitzende aufgab. Marin war Ende 2019 als damals jüngste Ministerpräsidentin der Welt an die Regierung gekommen.