Der Verkehrsausschuss des EU-Parlaments ist am Montag in Brüssel für eine wegweisende Abstimmung zur Abschaffung der Zeitumstellung zusammengekommen.
Nach dem Kompromissvorschlag, über den am Nachmittag abgestimmt wurde, werden 2021 ein letztes Mal die Uhren umgestellt.
Darüber, dass künftig nicht mehr zwei Mal jährlich an der Uhr gedreht werden soll, herrscht auf EU-Ebene weitestgehend Einigkeit. Streit gab es jedoch bislang beim Zeitplan. Die EU-Kommission hatte ursprünglich 2019 anvisiert, die Mitgliedstaaten forderten deutlich mehr Vorbereitungszeit.
Ein Problem war die bislang fehlende Abstimmung zwischen den EU-Ländern.
So wäre es möglich gewesen, dass sich etwa Deutschland anders entscheidet als die Nachbarn Belgien oder Frankreich – und die Länder dann in unterschiedlichen Zeitzonen lägen.
Hin und her, hin und her, ...
Um einen "Flickenteppich verschiedener Zeitzonen in Europa" zu verhindern, hatte der EU-Rat im Dezember mehr Zeit gefordert.
Die damalige österreichische Ratspräsidentschaft brachte das Jahr 2021 ins Spiel.
Eine Einigung auf eine gemeinsame Position der zukünftig 27 Mitgliedstaaten blieb jedoch aus.
Vier Gremien des EU-Parlaments sprachen sich in den vergangenen Wochen für einen ehrgeizigeren Zeitplan aus.
Agrar-, Industrie-, Binnenmarkt- und Gesundheitsausschuss votierten für eine Abschaffung der Zeitumstellung bereits im kommenden Jahr.
Der Kompromissvorschlag des federführenden Verkehrsausschusses sieht nun aber doch 2021 vor.
Derzeit stimmten die EU-Staaten untereinander noch ihre Position ab, hieß es nun in Brüssel. Zudem müssten die wirtschaftlichen Auswirkungen genau analysiert werden. Das dauere seine Zeit, hieß es in Diplomatenkreisen. Auf Arbeitsebene solle frühestens im April wieder über das Thema verhandelt werden, das nächste offizielle Ministertreffen dazu ist erst für Juni anberaumt.
Europa und die Zeitumstellung:
In Mitteleuropa gibt es im Moment eine große Zeitzone von Polen bis Spanien, zu der Deutschland und 16 weitere EU-Länder gehören. Käme für alle 17 Staaten die dauerhafte Sommerzeit, hieße das für Spanien im Winter Dunkelheit bis kurz vor 10.00 Uhr. Einigen sich alle auf Winterzeit, würde es in Warschau im Sommer schon um 03.00 Uhr hell.
Hätte in Deutschland ab 2019 bereits die ewige Sommerzeit gegolten, wäre beispielsweise am 1. Januar 2019 die Sonne in Frankfurt/Main morgens erst um 9.24 Uhr aufgegangen, aber auch erst gegen 17.30 Uhr unter. Wenn eine dauerhafte Winterzeit eingeführt worden wäre, hätte das umgekehrt Folgen für die langen Sommerabende: Am 1. Juli 2019 würde die Sonne in Frankfurt statt um 21.37 Uhr nun schon um 20.37 Uhr untergehen. Dafür würde sie bereits um 4.20 Uhr aufgehen.
In der Europäischen Union werden seit 1996 am letzten Sonntag im März sowie am letzten Sonntag im Oktober die Uhren jeweils eine Stunde umgestellt. In Deutschland gibt es die Sommerzeit schon seit 1980. Die Änderung war ursprünglich eingeführt worden, um Energie zu sparen
CDU-Politiker Jens Spahn empört Wärmepumpen-Branche mit Rede
Die Union will das Heizungsgesetz der Ampel-Koalition abschaffen. Das kündigte der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann an. Die CDU wolle wieder stärker auf den CO₂-Preis als Steuerungselement setzen und den Menschen nicht mehr in ihren Heizungskeller "reinregieren", wie Linnemann der "Bild" sagte.