
Wladimir Putin finanziert seinen Angriffskrieg durch Öl.Bild: Pool Sputnik Kremlin / Mikhail Metzel
International
Gezielte Drohnenangriffe auf russische Raffinerien zeigen Wirkung: Moskau verhängte ein Exportverbot und der Spritpreis in Russland schießt auf Rekordhöhe. Die Ukraine trifft Putin dort, wo es wehtut: beim Geld für seinen Krieg.
05.08.2025, 13:3705.08.2025, 13:48
Geld durch Öl und Gas finanziert maßgeblich den Angriffskrieg gegen die Ukraine und erhält den russischen Präsidenten Wladimir Putin an der Macht. Marcel Dirsus, Politologe und Autor ("Wie Diktatoren fallen") beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Diktaturen und wie diese zerfallen. Er erklärte kürzlich gegenüber watson: "Wer Putins System destabilisieren will, muss die Eliten treffen – zum Beispiel, indem man Russlands Einnahmen drastisch reduziert. Denn mit dem Geld kauft Putin Loyalität. Wenn er weniger davon verteilen kann, wird er verwundbar."
Teil der Kriegsstrategie der Ukraine ist es insofern auch, diese Achillesferse Putins zu treffen. Derzeit zeigt sich der Erfolg der jüngsten Angriffe der Ukraine auf die russische Öl-Infrastruktur. Russland hat einen Exportstopp verhängt. Zudem schnellen die Benzin-Preise in Russland in die Höhe. Das setzt das System Putin und die Finanzierung des Krieges unter wirtschaftlichen Druck.
Nach Ukraine-Angriffen: Benzinpreise schocken russischen Markt
In den vergangenen Tagen hat die Ukraine erneut gezielte Drohnenangriffe auf russische Ölinfrastruktur durchgeführt. Videos davon zirkulieren auf Social Media.
Laut einer anonymen Quelle von "Kommersant" wurden bei den Angriffen mehrere Raffinerien beschädigt, die zusammen täglich rund 40.000 Tonnen Rohöl verarbeiten, wie "Kyiv Independent" berichtete. Die Reparaturen könnten sich demnach über einen Zeitraum von einem bis zu sechs Monaten hinziehen.
Allein in der Nacht zum 2. August trafen ukrainische Drohnen laut Angaben des ukrainischen Generalstabs Industrieanlagen in den Regionen Rjasan, Pensa, Samara und Woronesch.
Die Folgen lassen sich nun in Rubel messen: Wie das russische Wirtschaftsmagazin "Kommersant" berichtet, hat sich der Preis für Ai-95-Benzin an der St. Petersburger Rohstoffbörse (SPIMEX) auf ein historisches Hoch katapultiert, mit über 77.000 Rubel pro Tonne. Das sind umgerechnet rund 947 US-Dollar. Demnach ist dieser Anstieg auf die erneuten Drohnenangriffe der Ukraine auf russische Ölinfrastruktur zurückzuführen.
Russland reagiert mit Exportbremse auf Benzin
Bereits vor dem Angriff hatte Moskau auf die angespannte Marktlage reagiert: Seit dem 28. Juli gilt ein vorübergehendes Exportverbot für Benzin – zunächst bis Ende August. Laut Reuters soll das die Inlandspreise stabilisieren. Es ist nicht das erste Mal, dass der Kreml auf diese Maßnahme zurückgreift: Bereits in den letzten zwei Jahren wurden ähnliche Verbote verhängt, meist bei Versorgungsengpässen oder Preisdruck.
Laut übereinstimmenden Medienberichten ist dies Teil einer fortgesetzten ukrainischen Strategie, die russischen Energieeinnahmen zu schwächen und damit indirekt Putins Kriegsführung zu treffen. Seit Beginn der Angriffe auf Raffinerien Anfang 2024 soll rund ein Zehntel der russischen Raffineriekapazität beeinträchtigt worden sein.
Russland produziert jährlich über 40 Millionen Tonnen Benzin. Zu den wichtigsten Abnehmern raffinierter Kraftstoffe zählen laut Branchenanalysen Ägypten und die Türkei. Doch mit jedem weiteren Angriff wird es schwieriger, die Exportverpflichtungen einzuhalten, ohne die eigene Bevölkerung zu verärgern.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt sich eine Person als Polizeibeamte aus und droht mit Abschiebungen. Die Polizei ermittelt. Laut dem Netzwerk für Geflüchtete handelt es sich nicht um einen Einzelfall.
Rassismus ist innerhalb der Gesellschaft wieder salonfähiger geworden: Das zeigt auch die
Leipziger Autoritarismus-Studie von 2024, die zu dem Ergebnis kommt, dass die Zustimmung zu rassistischen Aussagen im Westen deutlich zugenommen habe und den Einstellungen im Osten annähert.