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Laserangriff von China: Deutschland bestellt Botschafter ein

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Laserangriffe auf Flugzeuge sind hochgradig gefährlich. (Archivbild)Bild: IMAGO/Jan Huebner
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Auswärtiges Amt berichtet von chinesischem Laserangriff auf deutsches Flugzeug

Die ohnehin angespannte Beziehung zwischen EU und China droht sich weiter zu verschärfen. Laut Auswärtigem Amt hat China einen Laserangriff auf ein deutsches Flugzeug gestartet. Nun folgt die Reaktion.
08.07.2025, 12:3808.07.2025, 12:38
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Es ist eine komplexe Beziehung, die China und die EU auszeichnet. Einerseits gibt es enge Handelsbeziehungen, andererseits schwere wirtschaftliche wie auch politische Spannungen. Treiber sind unter anderem eine systemische Rivalität und die Lage um Taiwan. Ein Vorfall könnte nun für eine weitere Verschärfung sorgen.

Während der EU-Mission Eunavfor Aspidis gegen die Huthi-Miliz im Roten Meer soll nach Angaben des Auswärtigen Amts ein deutsches Flugzeug von einem chinesischen Laser ins Visier genommen worden sein. Eine erste Reaktion folgt nun.

Deutschland bestellt chinesischen Botschafter ein

Der Vorfall soll sich bereits Anfang Juli ereignet haben. Die Besatzung eines deutschen Flugzeugs habe bei einem Überwachungsflug über dem Seegebiet festgestellt, dass ein chinesisches Kriegsschiff einen Laser auf ihre Maschine gerichtet habe, heißt es von der Deutschen Presse-Agentur.

Bei einem Laserangriff handelt es sich in der Regel nicht um einen bewaffneten Angriff, um direkten Schaden zu verursachen. Vielmehr dient er dazu, Pilot:innen gezielt zu blenden oder zu stören. Ein hochgefährlicher Akt, da dies im schlimmsten Fall Unfälle durch einen Orientierungsverlust begünstigt. Normalerweise kommen dabei Laserpointer zum Einsatz, deren Reichweite mehrere Kilometer betragen kann. Das Blenden von Flugzeugen gilt im Militär als Drohgebärde, wie "tagesschau.de" berichtet.

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, mit dem Lasereinsatz habe das chinesische Kriegsschiff "eine Gefährdung von Mensch und Material in Kauf genommen". Der Einsatzflug des deutschen Aufklärungsfliegers sei nach dem Vorfall als Vorsichtsmaßnahme abgebrochen worden. Die Maschine sei sicher auf der Basis des Kontingents in Dschibuti gelandet, die Besatzung sei wohlauf. Inzwischen habe das Flugzeug seinen Einsatz wieder aufgenommen.

Wegen des Angriffs auf das deutsche Flugzeug bestellte das Auswärtige Amt den chinesischen Botschafter ein. Ein bekanntermaßen scharfes diplomatisches Mittel, um der Regierung eines Gastlandes zu zeigen, dass etwas sauer aufstößt. Bisher sind noch keine Details dazu bekannt, welche Folgen das Gespräch haben könnte.

Das Worst-Case-Szenario: die Lage zwischen China und EU verschärft sich weiter, signalisiert durch die Ausweisung des Botschafters. Es kann aber genauso auch zu Sanktionen kommen, etwa weitere Strafzölle, wie es beispielsweise bei E-Autos bereits der Fall ist.

Zölle auf E-Autos und Weinbrand

Für die Handelsbeziehungen wäre das eine schwierige Entwicklung, da Gegenreaktionen nicht ausgeschlossen sind. Zuletzt erhob China Zölle auf EU-Weinbrand. Derzeit wird erwartet, dass die EU ihre Maßnahmen gegen China weiter anpasst. Wobei die EU-Kommission bereits Verhandlungen mit China angekündigt hat, um eine Lösung des Handelskonflikts zu finden. Der Laserangriff könnte diese Haltung jedoch ins Wanken bringen.

Wie drastisch die Reaktion ausfällt, geschweige, ob es überhaupt eine gibt, wird sich aber noch zeigen.

(Mit Material von dpa)

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