Der musikalische Fundus, aus dem Donald Trump schöpfen kann, ist in den vergangenen Jahren stetig kleiner geworden. Immer mehr Künstler:innen haben Einspruch dagegen erhoben, dass der frühere US-Präsident und aktuelle Kandidat ihre Lieder zu Wahlkampfzwecken benutzt. Zuletzt hatten die Erben der 2023 verstorbenen Sängerin Sinéad O'Connor Trump aufgefordert, es "umgehend zu unterlassen, ihre Musik zu verwenden".
O'Connors Name reiht sich ein in eine illustre Runde von Künstler:innen, die eine musikalische Verbindung zu Trump untersagen. Dazu gehören unter anderem Rihanna, R.E.M, Adele, Luciano Pavarotti, Neil Young, Linkin Park, Bruce Springsteen, Tom Petty, Steven Tyler, Guns N’ Roses, Elton John und die Rolling Stones. Tatsächlich ist die Liste so umfangreich, dass es dazu sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel gibt.
Umso verwunderlicher wirkt die Spotify-Playlist von Trump, die die US-amerikanische Nachrichten-Website "Axios" nun unter Berufung auf dessen enge Freunde veröffentlicht hat.
Denn auf der Liste finden sich einige Songs wieder, die zumindest nahelegen, dass Donald Trump für sich eine Lösung gefunden hat, Künstler:in und Werk voneinander zu trennen. Obwohl oben genannte Bands und Sänger:innen offenkundig kein Fan von der Politik des 77-Jährigen sind, finden sich ihre Lieder zuhauf auf der Party-Playlist wieder.
"Nothing Compares 2 U" von Sinéad O'Connor spielt Trump weiterhin gern, außerdem R.E.M.s "Losing my Religion" und "You can‘t always get what you want" von den Rolling Stones. Darüber hinaus sind in der Playlist Lieder von Elvis Presley, Frank Sinatra oder Johnny Cash sowie Broadway-Klassiker wie "Das Phantom der Oper".
Die Musik, berichtet "Axion" weiter, komme bei Partys auf Trumps Anwesen in Mar-a-Lago zum Einsatz. Steuern würde er diese auf seiner Terrasse mit seinem großen iPad. Stammgäste hätten das scherzhaft die "Deejay T"-Performance genannt.
Dem Bericht zufolge lege Trump beim Abhalten seiner Partys einige Eigenheiten an den Tag. Er sei beispielsweise der Einzige, der die Lautstärke der Musik bestimmen dürfe – die sich noch dazu nie ändere. Manchmal sei sie so laut, dass sich die Leute kaum hätten unterhalten können.
Trump hingegen staune über die Klangqualität, die seinen Garten erfüllt, und zeige Gästen oft den Ausdruck einer Umfrage, die ihn als den Größten ausweise. Jedes Mal, wenn er an das iPad gehe, wirke er zudem "wie ein Kind mit einem neuen Spielzeug".
Ein Freund habe laut "Axion" den Auftritt Trumps damit erklärt, dass dessen Gehirn eine Reihe von "Titanröhren" sei, die mit einem bestimmten Satz von Beschwerden, publikumswirksamen Sprüchen und Sticheleien gefüllt seien.