Von Karl Marx ist das Zitat überliefert, dass sich Geschichte immer zweimal wiederholt: "Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce". Am Montag wird Donald Trump, der ehemals 45. US-Präsident als 47. US-Präsident im Amt vereidigt.
Bei der Zeremonie zum Amtsantritt werden allerlei prominente Gäste erwartet, unter anderem die Tech-Milliardäre Elon Musk, Mark Zuckerberg und Jeff Bezos, die sich zuletzt stark um Trumps Gunst bemüht hatten. Die Country-Ikone Carrie Underwood wird die Veranstaltung musikalisch begleiten, außerdem werden die durch den Disco-Song "Y.M.C.A" berühmt gewordenen Village People auftreten.
Auch der scheidende US-Präsident Joe Biden und Vize-Präsidentin Kamala Harris, die in der US-Wahl Donald Trump unterlegen war, werden bei der Zeremonie anwesend sein. Das wiederum wird Trump zum Anlass nehmen, um die beiden auf seine eigene Art und Weise zu verabschieden.
Wie diverse US-Medien berichten, soll der berühmte Müllwagen mit "MAGA"-Aufschrift, der Trump einen viralen Moment im Wahlkampf verschafft hat, in der Parade mitfahren. Zwei weitere sollen zudem am Rande ausgestellt werden.
Der Müllwagen, der an der Parade teilnehmen wird, ist demnach derselbe, in dem Trump schon einmal saß und wird auch von derselben Person gefahren – Andrew Brisson, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Firma, die die Wägen herstellt.
Am 30. Oktober hatte Trump einen Wahlkampfauftritt in Green Bay, Wisconsin, bei dem er aus der Fahrerkabine heraus mit Wähler:innen gesprochen hat. "Wie gefällt euch mein Müllwagen? Diesen Wagen widme ich Kamala Harris und Joe Biden", sagte der designierte US-Präsident.
Hintergrund war ein zuvor von Joe Biden getätigter verbaler Fehlgriff, in dem er die Anhängerschaft von Trump als "Müll" bezeichnet hatte. Damit hatte er wiederum auf die Äußerung eines Comedians bei einer Wahlkampfveranstaltung von Trump Bezug genommen, der das US-Außengebiet Puerto Rico in rassistischer Weise als "Insel aus Müll" bezeichnet hatte.
"Der einzige Müll, den ich da draußen sehe, sind seine Unterstützer", sagte Biden in einem Video-Gespräch mit der Organisation VotoLatin. Seine Dämonisierung von Latinos sei "skrupellos und unamerikanisch". Der Clip verbreitete sich in der Folge rasant und wurde schließlich gegen ihn verwendet.
Das hat auch damit zu tun, dass den Demokraten von republikanischer Seite aus seit Jahren eine elitäre Haltung vorgeworfen wird, die sich von den Bedürfnissen der meisten US-Amerikaner:innen entfernt hätte. Schon 2016 hatte die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton Trumps Wählerschaft als "deplorables", bedauernswerte Personen bezeichnet.
Der Milliardär Trump griff den Fauxpas von Biden also auf und gerierte sich über den gesamten Wahlkampf hinweg als Vertreter und Sprachrohr der Arbeiterschaft. In einem weiteren öffentlichkeitswirksamen Moment ließ sich Trump in einer McDonald's-Filiale beim Zubereiten von Pommes fotografieren.
Bei der Veranstaltung in Green Bay, wo Trump, mit orangefarbener Warnweste bekleidet, in dem Müllwagen umhergefahren war, sagte er später in seiner Rede: "Man kann nicht Präsident sein, wenn man das amerikanische Volk hasst, und ich glaube, das tun sie."