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Ukraine: Videos zeigen Einsatz neuer "Drachendrohnen" gegen Russland

Ukraine-Krieg: "Drachendrohnen" richten verheerenden Schaden an.
Ukraine-Krieg: "Drachendrohnen" richten verheerenden Schaden an. Bild: Telegram / Khorne Group
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Ukraine setzt "Drachendrohnen" gegen Russland ein – Videos zeigen Ausmaß

09.09.2024, 13:45
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Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 hat die Ukraine immer wieder gezeigt, wie innovativ sie im Einsatz von Drohnentechnologie ist. Mit relativ einfachen Mitteln verwendet das ukrainische Militär Drohnen, um russische Truppen und Ausrüstung zu attackieren.

Offenbar setzt die Ukraine im Kampf gegen Russland nun auf eine Munition, die in einer anderen Form bereits während des Ersten und Zweiten Weltkrieges zum Einsatz kam: Das ukrainische Militär verteidigt sich mit "Drachendrohnen".

Anders als bei den Weltkriegen vereint die Armee die sogenannte Thermit-Munition mit Drohnen und steigert so die Effizienz. Wie zerstörerisch die "Drachendrohnen" sind, zeigen zahlreiche Videos.

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Videos zeigen zerstörerische "Drachendrohnen"

In den Aufnahmen ist zu sehen, wie diese Drohnen über russisch besetzte Gebiete fliegen und flüssiges Metall abwerfen – eine Thermit-Mischung aus Aluminiumpulver und Eisenoxid. Sie brennt bei immens hohen Temperaturen, diese erreichen bis zu 2200 Grad Celsius. Alles, was den russischen Soldaten als Deckung dient, wird von dem Feuer erfasst und in Flammen gesetzt, wie in Videos zu sehen ist.

Wenn das Thermit von der Drohne fällt, ähnelt es Feuer, das aus dem Maul eines Drachen kommt. Daher der Name.

Offenbar ist der Einsatz der neuen Waffenkombination äußerst effektiv. Auch das ukrainische Militär betont deren Bedeutung, wie "CNN" berichtet. "Angriffsdrohnen sind unsere Flügel der Rache, sie bringen Feuer direkt vom Himmel!", heißt es demnach in einem Social-Media-Beitrag der 60. Mechanisierten Brigade der Ukraine.

Die Drohnen seien präzise und könnten "Feindstellungen mit einer Genauigkeit zerstören, die keine andere Waffe erreicht". Hervorgehoben wird auch der psychologische Effekt dieser neuen Waffe. "Wenn unser 'Vidar' funktioniert, wird die russische Frau nie schlafen", schrieb die Brigade in Anspielung auf den nordischen Gott der Rache.

"Drachendrohnen" sind laut Analyst "schlimmes Zeug"

Auch Nicholas Drummond, Analyst für Landkriegsführung und ehemaliger Offizier der britischen Armee, erklärte gegenüber "CNN", dass der Einsatz von Thermit-Drohnen weniger eine physische, sondern vielmehr eine psychologische Wirkung auf die russischen Truppen habe. "Es ist wirklich schlimmes Zeug, das eine starke Angst erzeugt", sagte Drummond.

Zwar habe die Ukraine nur begrenzte Mittel, um Thermit in größerem Umfang einzusetzen. Doch der Terror, den diese Waffe verbreiten könne, sei nicht zu unterschätzen.

Drummond betonte außerdem, dass Thermit durch fast alles – einschließlich Metall – brennen könne. Zwar sei der Einsatz von "Drachendrohnen" durch die Ukraine eine "Nischenfähigkeit" und keine Mainstream-Waffe. Sie könne aber gezielt eingesetzt werden, um bestimmte Ziele zu erreichen.

Thermit und Brandwaffen in der Geschichte

Thermit wurde bereits in den 1890er Jahren vom deutschen Chemiker Hans Goldschmidt entwickelt und ursprünglich für das Schweißen von Eisenbahnschienen genutzt. Im Ersten Weltkrieg kam es jedoch erstmals als militärische Waffe zum Einsatz, als deutsche Luftschiffe Thermit-Bomben über Großbritannien abwarfen.

Auch im Zweiten Weltkrieg setzten sowohl Deutschland als auch die Alliierten Thermit in Bomben ein, um gegnerische Artillerie und Ausrüstung zu zerstören. Laut der britischen Organisation "Action on Armed Violence" nutzte die Ukraine Thermit bereits, um russische Panzer auszuschalten.

Demnach zerstört die enorme Hitze alles im Inneren des Panzers. "Diese Präzision macht Thermit zu einem äußerst effektiven Werkzeug in der modernen Kriegsführung", heißt es in dem Bericht weiter.

Einsatz von Thermit im Krieg ist umstritten

Thermit ist eine von mehreren Brandwaffen, zu denen auch Napalm und weißer Phosphor zählen. Das UN-Büro für Abrüstung warnt vor den verheerenden Folgen, die solche Waffen auf Menschen und Umwelt haben können.

Brände, die durch Brandwaffen ausgelöst werden, sind unvorhersehbar und schwer zu kontrollieren. Laut Human Rights Watch (HRW) können Thermit-Verbrennungen den menschlichen Körper bis hin zu Knochen schädigen und verursachen oft schreckliche Verletzungen, die monatelange Behandlungen erfordern. "Die Opfer tragen lebenslange körperliche und psychische Narben davon", heißt es in einem Bericht der Organisation.

Obwohl der Einsatz von Thermit gegen militärische Ziele nach internationalem Recht erlaubt ist, ist er gegen zivile Ziele streng verboten.

Ob Thermit-Drohnen den Verlauf des Krieges entscheidend verändern können, bleibt unklar. Nicholas Drummond glaubt nicht, dass diese Waffen allein für die Ukraine entscheidend sein werden. "Wenn die Ukraine wirklich einen Durchbruch erzielen will, braucht sie eine signifikante Masse, wie wir es in Kursk gesehen haben", erklärte er.

Doch eines ist sicher: Die Angst vor Thermit-Drohnen dürfte den russischen Soldaten einen zusätzlichen Grund liefern, sich vor den Angriffen aus der Luft zu fürchten. Thermit erhöhe also den Druck.

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