Trump: "Ich schlafe nicht" – doch Bilder sagen anderes
Trump schläft nicht! Das behauptet der US-Präsident zumindest, nachdem er Anfang des Monats während einer Pressekonferenz den Eindruck gemacht hatte, jede Sekunde wegzudämmern. Es schien, als lastete das gesamte Gewicht der Welt auf seinen Augenlidern – bis zum völligen Shutdown. Dankbarer Stoff für die Gagschreiber:innen halbpolitischer Late-Night-Shows.
Trump reagierte prompt: bei einem kürzlichen Treffen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman im Oval Office schoss er zurück. Als ein saudischer Reporter fragte, wie Trump sein Zeitmanagement gestalte, antwortete er: "Ich schlafe nicht." Zudem würden er und der Kronprinz "nachts" zu den "verrücktesten Zeiten" miteinander reden, schreibt "Daily Beast".
"Wenn man seinen Job liebt, wenn man sein Land liebt und wenn man in einer Position ist wie wir – zukünftiger König, hoch angesehener Kronprinz und in meinem Fall Präsident –, dann denkt man an sein Land", sagte Trump und fügte hinzu: "Er denkt an sein Land und ich denke an mein Land – ich will nicht schlafen."
Trump und der MAGA-Mythos
Natürlich ist es eine Übertreibung – aber eine, die Trump pflegen muss. Sein unermüdlicher Arbeitseifer ist Teil des MAGA-Mythos, mit dem sich Trump vom Ex-US-Präsidenten Joe Biden abgrenzt, eine klassische Kontrast-Geschichte. "Sleepy Joe" gegen den stets aufgeweckten Trump.
Dem Anspruch wird er nicht ganz gerecht. In der Vergangenheit kämpfte der US-Präsident häufiger mit seinen Augenlidern, mitunter übermannte ihn der Schlaf. Beim Prozess um das Schweigegeld in Verbindung mit der früheren Pornodarstellerin Stormy Daniels soll er mehrmals eingenickt sein, berichtet "Vanity Fair"; beim US Open Finale ebenfalls und auch bei so mancher Pressekonferenz hatte er sichtlich Schwierigkeiten, wach zu bleiben.
Wir haben ein kleines Best-off zusammengestellt:
Trumps Schlafmomente
Wozu schlafen?
Wir könnten jetzt mutmaßen, was das bedeutet. Vielleicht bröckelt der MAGA-Mythos, vielleicht bekommen Republikaner:innen Zweifel an der gesundheitlichen Eignung ihres US-Präsidenten. Vielleicht geht das Ganze aber auch in der Vielzahl der Auffälligkeiten hinsichtlich seines Gesundheitszustands unter. In den US-Medien hält sich jedenfalls die Aufregung noch im Rahmen.
Vielleicht schläft Trump wirklich nie. Vielleicht macht er einfach nur die Augen zu, um sich selbst zuzuhören. Und falls es wieder heißt, er habe schlecht geträumt, dürfte sein Konter sicher sein: "Trump träumt nicht. Trump plant." Schlafen können andere.
