Die Meldung wiederholt sich seit Monaten: Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gehen die Soldaten aus. "Kanonenfutter", wie sie auch genannt werden. Denn natürlich zögern mehr Kriegsgerät und mehr Soldaten auch ein vorzeitiges Kriegsende heraus.
Wie viele Verluste die beiden Seiten, die Ukraine und Russland, derzeit jeweils zu verzeichnen haben, kann nicht überprüft werden. Vor allem Russland hüllt sich zu den genauen Zahlen in Schweigen.
Fest steht jedoch weiterhin: Es werden immer weniger Soldaten – und Putin braucht Nachschub.
Im vergangenen Jahr machten bereits Berichte die Runde, Putin würde etwa mit kuriosen Werbeplakaten oder geschmacklosen Videos um neue Soldaten buhlen.
Auch die blutrünstige Söldnertruppe Wagner kann an diesem Problem derzeit offenbar wenig ändern. Zu Lebzeiten beschwerte sich Ex-Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin regelmäßig über zu wenig Munition und zu viele tote Söldner. Das Problem soll nun wohl auf ganz kuriose Art und Weise gelöst werden.
Der ukrainische Geheimdienst des Verteidigungsministeriums hat nun enthüllt, dass Russland scheinbar versucht, bewusst die eigenen Verluste zu kaschieren.
Dem Bericht des ukrainischen Portals "Defender Express" nach, soll die russische Kriegsführung in Moskau dafür gezielt Personen unter Druck setzen, die in den besetzten Gebieten verblieben sind. Vor allem: Landwirte.
Besonders in den Regionen Cherson und Saporischschja hat der Kreml seine Zwangsmobilisierungsmaßnahmen verstärkt. Schriftlich sollen dort Russen alle wehrpflichtigen Männer dazu auffordern, sich sofort zum Militärdienst zu melden.
Perfide: Bei Nichtnachkommen dieser Forderung drohen Landwirtschaftsbetrieben oder einzelnen Landwirten Geldstrafen in Höhe von 400.000 Rubel (ca. 4500 US-Dollar).
Doch selbst wenn man sich für die Strafzahlung entscheidet, ist das noch lange keine Garantie dafür, nicht in den Krieg eingezogen zu werden. Eingesetzt werden dann Drohungen und Ultimaten sowie repressive Maßnahmen.
Die männliche Zivilbevölkerung in Russland steht unter erhöhtem Druck. Denn eine umfassende Mobilisierungswelle in Russland auszurufen, steht offenbar bisher nicht zur Debatte. Schließlich könnte sie das soziale Klima vor den sogenannten "Putin-Wahlen" beeinträchtigen.
Zu den Personen, denen eine Zwangsmobilisierung droht, zählen Männer zwischen 18 und 65 Jahren – und oft sogar Teenager im Alter von 16 und 17 Jahren.