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USA: Barack Obama äußert sich zu Harvard-Streit mit Donald Trump

President Barack Obama gestures as he speaks about the fiscal cliff, Monday, Dec. 31, 2012, in the South Court Auditorium at the White House in Washington. (AP Photo/Charles Dharapak)
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat sich bisher kaum zu Trumps Regierungsweise geäußert. Bild: AP / Charles Dharapak
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Donald Trump streicht Harvard-Uni 2,2 Milliarden Dollar – Obama wird deutlich

Akademische Freiheit vs. Regierungsmacht: Harvard trotzt der Trump-Regierung – und bekommt jetzt prominente Unterstützung von Barack Obama.
15.04.2025, 15:1915.04.2025, 15:19
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2,2 Milliarden Dollar – so viel Bundesgeld bekommt Harvard aktuell nicht mehr. Der Grund: Die renommierte US-Uni hat sich geweigert, auf eine umstrittene Forderungsliste der Trump-Regierung einzugehen. Jetzt bekommt sie prominente Rückendeckung von Ex-Präsident Barack Obama. Dieser meldet sich mit scharfer Kritik an Trumps Bildungspolitik.

In einem Post auf X lobt Obama Harvard ausdrücklich für die Haltung der Universität:

„Harvard hat ein Zeichen für andere Hochschulen gesetzt – es hat sich gegen einen rechtswidrigen und unbeholfenen Versuch gewehrt, die akademische Freiheit einzuschränken, und gleichzeitig konkrete Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass alle Studierenden an Harvard von einem Umfeld profitieren können, das von intellektueller Neugier, sachlicher Debatte und gegenseitigem Respekt geprägt ist. Hoffen wir, dass andere Institutionen diesem Beispiel folgen.“

Harvard vs. Trump: Warum der Streit überhaupt eskaliert ist

Auslöser des Konflikts ist laut dem "Guardian" ein Katalog teils drastischer Forderungen, den das Weiße Haus an Harvard geschickt hat. Darin verlangt die Trump-Regierung unter anderem weitreichende Reformen in der Uni-Leitung, die Einführung sogenannter "merit-basierter" Auswahlverfahren für Studienplätze und Jobs, sowie eine Art Gesinnungsprüfung: Studierende, Lehrende und Führungskräfte sollen zu ihren Einstellungen gegenüber Diversität befragt werden.

Außerdem sollen Gesichtsmasken auf dem Campus verboten werden – eine Maßnahme, die sich offenbar gegen pro-palästinensische Demonstrierende richtet.

Damit aber nicht genug: Auch die Diversity-, Equity- und Inclusion-Programme der Universität sollen eingestellt werden. Laut Regierung würden diese Programme Studierende und Mitarbeitende dazu bringen, "vorschnelle Urteile auf Basis plumper Identitätsstereotype" zu treffen.

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Zudem forderte Washington, dass Harvard keine Gruppen oder Clubs mehr anerkennt oder finanziert, die angeblich "kriminelle Aktivitäten, illegale Gewalt oder Belästigung" befürworten – was viele Beobachter:innen als Versuch werten, kritische Stimmen zu unterdrücken.

Und: Harvard soll künftig eng mit den Bundesbehörden für Einwanderung zusammenarbeiten – ein weiterer Punkt, der für heftige Kritik sorgt.

Hintergrund: Proteste und Antisemitismus-Vorwürfe

Seit Monaten ermittelt das US-Bildungsministerium gegen mehr als 60 Hochschulen wegen angeblich antisemitischer Vorfälle, insbesondere im Zusammenhang mit Protesten gegen Israels Krieg in Gaza. Diese Proteste – etwa an Harvard oder der Columbia – werden von republikanischer Seite oft als antisemitisch bezeichnet. Menschenrechtsorganisationen und viele Studierende sehen das anders.

Während Harvard sich querstellt, knickte Columbia ein: Die Uni verlor bereits 400 Millionen Dollar an Fördergeldern und erklärte sich bereit, ihre Regeln zu ändern – inklusive härterer Strafen für Studierende und mehr Polizei auf dem Campus.

Obamas Rückendeckung für Harvard setzt ein Zeichen – vor allem an andere Unis. Denn der Streit ist mehr als ein Haushalts-Disput: Es geht um akademische Freiheit, politischen Einfluss und die Frage, wie weit eine Regierung gehen darf.

Ukraine: Experten mit Verdacht zu chinesischen Soldaten auf Russlands Seite
Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hat sich darüber empört, dass mutmaßlich chinesische Soldaten im Dienste Russlands von den ukrainischen Kräften festgenommen wurden. Dazu gibt es nun eine neue Theorie.

Stellt das offiziell neutrale China dem Partner Russland eigene Soldaten bereit, die in der Ukraine kämpfen? Ein großer Vorwurf, doch zumindest der Verdacht erhärtet sich laut Wolodymyr Selenskyj derzeit. Die ukrainischen Streitkräfte haben demnach zwei chinesische Staatsangehörige festgesetzt, die aufseiten der russischen Armee kämpften.

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